Barbara Traub referiert zum Auftakt der Rottweiler Reihe Religionen. Foto: Schwarzwälder-Bote

Auftakt der Rottweiler Reihe "Religionen" mit Barbara Traub

Rottweil. Den Auftakt zur Rottweiler Reihe "Religionen" der evangelischen und katholischen Erwachsenenbildung machte die Psychotherapeutin Barbara Traub, Mitglied im Präsidium des Zentralrats der Juden in Deutschland und Vorstandssprecherin der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württemberg (IRGW). Mehr als 50 Interessierte aus der evangelischen und katholischen Kirche, der jüdischen Gemeinde und der muslimischen DITB-Gemeinde folgten dem Vortrag.

Eingebettet in das Schwerpunktthema "Guter Gott – schlechte Welt: Die Frage nach Gott angesichts des Leides in der Welt" beschrieb Traub aus jüdischer Perspektive die menschliche Existenz wie auch die des jüdischen Volkes in seiner Beziehung zu Gott als eine Geschichte zwischen Zweifel und Zuversicht. Der Mensch sei von Gott in die Freiheit gestellt und habe damit die Wahl des Guten wie auch des Bösen selbst in der Hand. Entscheide sich der Mensch für das Gute, dann werde dies in seinem Wirken erkennbar. Martin Buber nannte dies die "göttliche Präsenz im Gegenüber".

Die Beziehung von Gott zu seinem auserwählten jüdischen Volk sei, so Barbara Traub, nicht immer ganz einfach gewesen. Gott müsse immer wieder Wundertaten vollbringen, damit der zweifelnde Mensch sich zu ihm bekennt. Das Leid des Menschen resultiere aus seinem unguten Verhalten in dieser materiellen Welt. Und Gott lasse das Böse zu, weil er Freiheit wolle und verspreche.

Weitere Vorträge zum Schwerpunktthema aus der Perspektive des Islam, des Hinduismus/Buddhismus und des Christentums gehören zur Reihe. Der letzte Vortrag mit Theologe Wolfgang Wieland beginnt heute, Freitag, um 20 Uhr in der Körnerstraße 23.