Foto: Nils Horst

Zahlreiche Narren, Leser, Kollegen und andere Besucher haben uns beim Narrentag in der Redaktion besucht.

Rottweil - Arbeiten und feiern gleichzeitig? Das geht! Vor allem, wenn man mit so netten Besuchern feiern darf, wie wir in unserem Redaktionsbesen. Bei einem Gläschen Sekt gab’s tolle Gespräche und viel zu Lachen – mit guten Bekannten und vielen neuen Gesichtern.

Kaum steht der Narrenbaum auf dem Kapellenhof, geht’s auch in unseren Redaktionsräumen am Friedrichsplatz los: "Ach, so sieht’s bei euch aus!". Wer noch nie gesehen hat, wo die Rottweiler Ausgabe des Schwarzwälder Boten gemacht wird, nutzt am Narrentag die Gelegenheit. Viele aber kennen sich freilich bestens aus, wie Stadträtin Heide Friederichs, die mit dem Freundeskreis L’Aquila und Besuch aus Italien bei uns Station macht.

Auch närrische Prominenz aus Elzach schaut vorbei – und die weiblichen Redaktionsmitglieder nutzen die Chance zur hartnäckigen Nachfrage: "Protestieren die Frauen bei euch nicht, dass sie nicht ins Kleidle dürfen?" Zur Erinnerung: Bei den Schuttig sind nur Männer zugelassen. Der ehemalige Zunftmeister Bernd Fackler und Berthold Trenkle bleiben völlig gelassen und schmunzeln: "Nein, bei wichtigen Sachen dürfen die Frauen bei uns nicht in Erscheinung treten – außer zum Bedienen". Wenn sich dann doch mal eine Dame unter der Larve versteckt, verraten die Herren zum Schluss, drücke man aber auch mal zwei Augen zu. "Und wer weiß, wie lang wir’s halten können. Irgendwann kommt vielleicht mal jemand mit dem Grundgesetz unterm Arm daher."

Der Zunftmeisteremfpang ruft, die Elzacher müssen los. Dafür stürmen einige Oberndorfer Hansele und Schantle den Besen. Sie waren grad am Schwarzen Tor und sind durchgejuckt. Damit sie mal wissen wie’s ist. Denn: "Wir waren schon oft da, aber durchs Schwarze Tor dürfen wir nie." Auch beim Sternlauf sind’s wieder die Elzacher und die Rottweiler. "Dabei machen die Rottweiler das doch jedes Jahr!". Schnell noch ein Sekt. Und dann geht’s weiter – natürlich voller Vorfreude. Tor hin oder her.

Am Sonntag nach dem Umzug wärmen sich Fransenkleidle und Schantle bei uns auf, die Altoberndorfer Musiker schauen vorbei, ein kleiner, süßer Fedrahannes wird zum beliebten Fotomotiv – bis er sich dann aber doch lieber Orangensaft und Brezeln widmet. Einen Stehtisch weiter gibt’s Fachsimpeleien über die Rottweiler Kleidle, glückselige Berichte über "Zehnerreihen von Besuchern", über die Kälte am Samstagabend, den herrlichen Sonnenschein am Sonntag und dass man beim Weg über die Hochbrück’ in die Stadt doch glatt mal schlucken musste, so bewegend war’s. So muss es sein. Als sich unsere Besentüren schließen wird es auch auf den Straßen ruhiger. Ein toller Narrentag geht zu Ende. Gottseidank geht’s nicht mehr lang bis zur Fasnet – mit Redaktionsbesen natürlich. Bis dann!