Die Preisträger des Leader-Ideenwettbewerbs mit den Ersten Landesbeamten Klaus-Ulrich Röber aus Freudenstadt (Dritter von links) und Hermann Kopp aus Rottweil (rechts) Foto: Morlok Foto: Schwarzwälder-Bote

Auszeichnung bei Leader-Regionalforum / Sabina Kratt aus Rottweil landet mit ihrem Vorschlag ganz vorn

Von Peter Morlok

Kreis Rottweil. Gute Ideen bringen nicht nur eine ganze Region weiter, sie zahlen sich auch aus. So nahmen sieben kreative Köpfe für ihre Ideen Geldpreise, die von den Kreissparkassen zur Verfügung gestellt wurden, in Empfang. Sie waren die Preisträger, die im Rahmen des zweiten Leader-Regionalforums ausgezeichnet wurden.

Insgesamt wurden 46 Projektideen von 31 Ideengebern aus der Region Oberer Neckar eingereicht. Die meisten davon hatten lokalen Bezug, es waren jedoch auch sechs gebietsübergreifende Vorschläge dabei. Die beiden ersten Landesbeamten Klaus-Ulrich Röber (Freudenstadt) und Hermann Kopp (Rottweil) übergaben die Preise und betonten, dass man sich von Verwaltungsseite freuen würde, wenn man so die Region weiterentwickeln könne. "Sie geben mit Ihrer Idee die Initialzündung – nun ist es spannend zu sehen, was daraus entsteht."

Ein Sonderpreis ging an Peter Heffner für seinen Vorschlag, eine "Wiesenmeisterschaft" auszurichten. Hierbei geht es um Erhalt und Würdigung wertvoller artenreicher Wiesen im Leader-Gebiet. Bewirtschafter können ihre Wiesen zum Wettbewerb einreichen, die von einer Jury bewertet und prämiert werden.

Iris Wößner aus Rottweil bekam den fünften Preis für ihre Idee, die Zusammenführung einer Schülerfirma mit einem integrativen Arbeitsprojekt zur Gründung eines "Tourilädle". Diese "Eselei", wie sie ihr Projekt nannte, soll Anlaufstelle für Besucher der Stadt Rottweil außerhalb der Öffnungszeiten der Touristeninfo und gleichzeitig ein kleines Café- und Bistroangebot sein.

Der vierte Preis ging nach Eutingen-Weitingen für die "Kleine Markthalle Weitingen" zur Sicherung einer nachhaltigen Nahversorgung in einem kleinen Ortsteil und zur Belebung der Ortsmitte durch Umwidmung eines leerstehenden Gebäudes. Ortschaftsrätin Ute Markert nahm den Preis entgegen. Begründet wurde diese Preisvergabe mit einem gut durchdachten Konzept, hoher Umsetzungs- und dauerhaften Erhaltungschancen. In die ähnliche Richtung geht der Ansatz von Rosa Maria Birk, die mit einer Bauernmarkthalle mit angeschlossenem Museumscafé die Grundversorgung, Einkaufen sowie Essen mit Spaß und Eventcharakter kombinieren möchte. Mit 300 Euro war dieser Preis dotiert. "Oberer Neckar – eine Region blüht auf" nannte Lothar Ellinger sein Projekt, hinter dem sich die Pflege und Ausdehnung von Streuobst- und Blühflächen versteckt.

Einem Pilotprojekt im Mühlbachtal soll die Ausweitung auf weitere Täler folgen. Dieser Vorschlag trifft das Leitthema "Nachhaltigkeit mit konkreten Zielen" exakt und war der Jury einen zweiten Platz wert.

Zur Ideenlieferantin Nummer Eins wurde Sabina Kratt gekürt. Ihre Anregung, das "Kaiserliche Hofgericht zu Rottweil", orientiert am historischen Ablauf der Gerichtswoche im Mittelalter, nachzuspielen, brachte ihr 700 Euro ein.

Der Sonderpreis "Jugend" ging dann wieder nach Weitingen. Energielandwirt Winfried Vees möchte mit seinem Projekt "Jugend forscht erneuerbar" mehr Verständnis und Wissen der Jugend für die Zusammenhänge bei der Energieproduktion der Zukunft fördern.

Weitere Vorteile sieht Vees im Kennenlernen der regionalen Firmen sowie in der Werbung von Auszubildenden und zukünftigen Mitarbeitern. Regionale Strahlkraft; pfiffige und kreative Idee, die junge Menschen aktiv einbindet und zur Verbesserung ihrer (Aus-)Bildungssituation beitragen kann, urteilte die Jury.