Gestern war der Festakt mit Preisverleihung, in den kommenden zwei Wochen sind alle 30 Bewerbungen um den Hugo-Häring-Preis aus der Region , darunter auch die Stadthalle (links unten) ausgestellt. Foto: Schnekenburger Foto: Schwarzwälder-Bote

Bund Deutscher Architekten zeichnet auf Regionalebene sieben Projekte aus / Gestern Festakt in der Kreissparkasse

Von Bodo Schnekenburger

Rottweil. Das Metallquadrat misst nur ein paar Zentimeter Kantenlänge, und doch soll von ihm ein Impuls ausgehen: Er kennzeichnet ausgezeichnete Bauten. Beim Festakt gestern Abend wurden auch die Mensa im Himmelreichwäldle und die Stadthalle, als zwei von sieben in der Region herausragenden Projekte ausgezeichnet.

Der Bund Deutscher Architekten (BDA) in Baden-Württemberg veranstaltet seit vier Jahrzehnten ein Preisverfahren, in dem Bauherren wie Architekten ausgezeichnet werden. Die Bauherren, weil mitunter schon ein bisschen Mut dazu gehört, sich mehr oder weniger offen gegen die Trostlosigkeit manch vorherrschender Bebauung zu stemmen, und weil Offenheit dazu gehört; die Architekten wiederum werden für die Qualität ihrer Arbeit ausgezeichnet.

In diesem Jahr war es wieder so weit. 30 Projekte wurden bei der Kreisgruppe Schwarzwald Baar Heuberg für die "Hugo-Häring-Auszeichnung" eingereicht.

In der Kreissparkasse, wo in den nächsten zwei Wochen die Dokumentationen der Projekte ausgestellt sein werden, stellte Juryvorsitzender Markus Lanz beim Festakt grundsätzliche Überlegungen zur Frage nach qualitätvoller Architektur an. Diese dürfe, müsse demnach aber eben nicht spektakulär sein. Und: Spektakulär ist nicht zwingend gut. Die Kriterien für gute Bauten sind bis heute nachhaltig: Der Identität dient das Verstehen und die Berücksichtigung regionaler Architekturtradition. Was mitnichten Provinzialität fördert. Wesentliches Merkmal guter Architektur seien "Einfachheit und Klarheit eines Konzeptes". Architektur, die einzige Kunst, der sich der Mensch in seinem Alltag nicht entziehen kann, verlangt schon deshalb verantwortungsvolle Arbeit.

Ausgezeichnete Architektur, darauf hatte Maria Kollmann, die Vorsitzende der Kreisgruppe hingewiesen, eben "Bauherren, für die Bauen nicht bloße Zweckerfüllung, sondern kulturelle Leistung ist", und Architekten mit künstlerischem Anspruch.