Nein zu einem Bürgerentscheid zur geplanten JVA sagt die Wählervereinigung Forum für Rottweil (FFR). Das würde die Bürger noch stärker entzweien und sei nicht der passende Weg, heißt es in einer Mitteilung. (Symbolfoto) Foto: dpa

Wählervereinigung Forum für Rottweil befürchtet "dauerhaften Unfrieden." Großgefängnis gehört auf Konversionsfläche.

Rottweil - Nein zu einem Bürgerentscheid zur geplanten JVA sagt die Wählervereinigung Forum für Rottweil (FFR). Das würde die Bürger noch stärker entzweien und sei nicht der passende Weg, heißt es in einer Mitteilung.

Für Peter Schuster und Hans-Martin Schneider von der Interessensgemeinschaft Hochwald ist die Sache klar: "Die JVA gehört auf eine Konversionsfläche, also nach Messstetten", so ihr Fazit bei der Sitzung von Forum für Rottweil. Schuster und Schneider demonstrierten anhand von Bildern, dass die geplante JVA auf der grünen Wiese direkt an der Gartengrenze der Häuser in Hochwald stehen würde. Schuster verwies zudem auf den Koalitionsvertrag, der die Nutzung von Konversionsflächen für Gebäude wie die JVA vorsehe.

Für die FFR-ler stellt sich die Sache nicht ganz so eindeutig dar. Sie können sich die JVA mehrheitlich durchaus in Rottweil vorstellen, sind allerdings nicht glücklich über die Standorte, die noch bleiben. Momentan sehen sie das Land in der Pflicht, deutlich zu machen, warum der Stallberg ausgeschlossen wurde und welcher der drei Rottweiler Standorte noch in Frage käme. Erst wenn klar sei, um welchen Standort es in Rottweil gehe, bilde er sich eine abschließende Meinung, erklärte Stadtrat Reiner Hils. Den Standort Esch schließe er aus. Dass das Land das Bitzwäldle auswähle, könne er sich nicht vorstellen, und zum Hochwald könne er sich noch nicht äußern. FFR-Stadträtin Heide Friederich erklärte, es sei schwierig, wenn das Land die Matrix nicht mehr verwende. Damit falle ein wichtiges Instrument der Entscheidungsfindung weg.

Einen Bürgerentscheid zu einem Standort lehnen die Mitglieder von FFR ab. Es bestehe das Risiko, die Bürger zu entzweien und dauerhaft Unfrieden zu säen. Michael Leibrecht forderte, vor allem mit Blick auf die Lage der Gefangenen, eine rasche Entscheidung darüber, ob Rottweil noch als Standort gefragt sei.