Architekt Markus Löffler (von links) übergibt seinen Bauknochen symbolisch an Oberbürgermeister Ralf Broß und Ortsvorsteher Wolfgang Dreher. Foto: Schwarzwälder-Bote

Halleneinweihung: 3,6 Millionen Euro Baukosten / Sportbetrieb beginnt heute

Nach nur anderthalbjähriger Bauzeit ist sie fertiggestellt: die neue Göllsdorfer Mehrzweckhalle. Nach der Schlüsselübergabe am Freitag wurde der neue kulturelle und sportliche Mittelpunkt Göllsdorfs am Sonntag mit einem "Tag der offenen Tür" gefeiert.

Rottweil-Göllsdorf. Die Freude stand Ortsvorsteher Wolfgang Dreher ins Gesicht geschrieben, als er am Freitagabend eine große Gästeschar zur Einweihung der neuen Halle begrüßen durfte. "Heute ist ein schöner Tag für die Ortschaft Göllsdorf", freute er sich und betonte, dass die Göllsdorfer stolz seien, diese schöne Halle jetzt in Betrieb nehmen zu dürfen. Am Sonntag feierten Vereine und Bevölkerung die neue Halle mit einem "Tag der offenen Tür", der mit einem feierlichen ökumenischen Gottesdienst eröffnet wurde – mitgestaltet von der Gruppe "Kellerblech" des Musikvereins sowie von der Jugendkantorei.

"Für die Göllsdorfer geht heute ein Traum in Erfüllung. Sie haben wieder einen Mittelpunkt des dörflichen Lebens", sagte Gemeindereferentin Karin Baumann, die den Gottesdienst mit Pfarrer Christian Honold zelebrierte. Alles Schöne brauche Zeit und Geduld. Die Mehrzweckhalle sei ein Schmuckstück geworden. "Und nun dürfen wir uns über den gelungenen Treffpunkt, einen Ort der Begegnung freuen", so Baumann, bevor sie die Halle weihte.

Das Interesse an der neuen Halle war gestern groß. Viele kamen, um sich das Schmuckstück anzuschauen, Mittag zu essen oder den Nachmittag bei Kaffee und Kuchen zu genießen. Göllsdorfer Vereine und die Feuerwehr trugen zum Gelingen des Tages bei. Zudem gab es Aufführungen von Kindergarten, Schule, Handharmonikaorchester, den Tastenflöhen und den Zumba-Kids des TSV. Die Führungen durch die Räume waren sehr gut frequentiert.

Seit 2003 habe man über die Sanierung der alten Halle nachgedacht. Vier Jahre später seien dann Gelder im Haushalt eingestellt worden. Nach ersten Untersuchungen sei schnell klar gewesen, dass die Sanierung mindestens 1,3 Millionen Euro kosten würde, der marode Sportboden war in diesem Betrag noch nicht mal enthalten. So sei schließlich der Gedanke vom Neubau ins Spiel gekommen. 2010 habe sich der Förderverein "Neubau Mehrzweckhalle" gegründet. Zweck des Vereins sei die ideelle und finanzielle Förderung durch Ausstattung mit Sportgeräten und -inventar. Im kommenden Jahr werde sich der Verein nun auflösen, sagte Vorsitzender Ludwig Kohler mit Blick auf den neuen Göllsdorfer Mittelpunkt. "Stolz und Zufriedenheit sind die Gefühle, die sich bei mir beim Anblick der Halle einstellen", freute er sich. Die Zeit der Planung bis zur Umsetzung des Vorhabens sei nicht immer einfach gewesen, aber das Ergebnis sei hervorragend – lange Sitzungen und hitzige Debatten hätten sich also gelohnt.

Architekt Markus Löffler, der das Vorhaben mit Stefan Hermann vom städtischen Hochbauamt umgesetzt hat, gab am Freitagabend einen kurzen Rückblick auf die Bauzeit. Mit dem Neubau habe man eine Begegnungsstätte geschaffen. "Wir befinden uns in einer Idee, die sich materialisiert hat", sagte er. Im Anschluss überreichte er Oberbürgermeister Ralf Broß und Ortsvorsteher Wolfgang Dreher symbolisch den Schlüssel, oder vielmehr den Bauknochen, wie der Schlüssel für die Baustelle bezeichnet wird.

Vereinsvertreter Erwin Neugebauer lobte indes die Bürgerbeteiligung und sagte, dass die Vereine auf den Tag der Einweihung ungeduldig gewartet und sich gefreut hätten.

"Was lange währt, wird endlich gut", begrüßte Broß die Gäste am Freitagabend. Das Ergebnis sei das Warten und die Mühe wert. Den Architekten sei es gut gelungen, das Raumprogramm in eine funktionelle, kostensichere und anschauliche Form zu bringen. "Wir haben es geschafft, die richtige Halle am richtigen Standort und zum richtigen Zeitpunkt zu bauen. Wir haben eine Halle für alle Vereine, für die Bürger und die Schulen", freute sich Broß. Am heutigen Montag soll der Sportbetrieb offiziell starten.