Sucht hat viele Ursachen. Für Betroffene ist ein Entrinnen aus dem Teufelskreis oft schwierig. Symbolfoto: Weißbrod Foto: Schwarzwälder-Bote

Fachstelle Sucht verweist auf viele Aktivitäten, um Betroffene aus gefährlichen Situationen zu befreien

Kreis Rottweil. "Suchtprävention und Förderung der Gesundheit nehmen an Bedeutung zu", ist eine Kernaussage aus dem Jahresbericht der Fachstelle Sucht Rottweil des bwlv (baden-württembergischer Landesverband für Prävention und Rehabilitation).

Regelmäßige Suchtpräventionsveranstaltungen zahlten sich aus. Vor allem an Schulen werde die Wichtigkeit des Themas erkannt, sagt Anja Klingelhöfer, Leiterin der Fachstelle Sucht Rottweil.

Im vergangenen Jahr habe man 771 Kinder und Jugendliche bei 18 Veranstaltungen an Schulen in Rottweil, Dunningen, Schramberg, Sulz und Oberndorf erreicht. Auch in vielen Betrieben nehme die Sorge um die Gesundheit der Mitarbeiter zu.

Fehlzeiten aufgrund von psychischen, sozialen oder suchtbedingten Belastungen ließen viele Betriebe nach zusätzlicher professioneller Unterstützung von außen suchen. Hier könne man mittlerweile sehr differenzierte Angebote mit unterschiedlichen Schwerpunkten machen, erklärt Anja Tausch, Sozialpädagogin und Mediatorin an der Fachstelle Sucht. Dabei wolle man den hilfesuchenden Menschen den Zugang zur Fachstelle Sucht weiter erleichtern.

Um den immer noch langen Wartezeiten auf einen Termin entgegenzuwirken, wurde die offene Sprechstunde eingeführt. Diese findet einmal wöchentlich in Schramberg und in Rottweil statt, die Termine können telefonisch oder über die Homepage abgerufen werden, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Wenn Menschen bereit seien, sich mit dem eigenen Suchtmittelkonsum auseinanderzusetzen, könne eine schnelle und professionelle Beratung entscheidend für wichtige Veränderungen sein, betont Klingelhöfer.

Neben Einzelkontakten nehmen verschiedene Gruppenangebote einen Schwerpunkt bei der Arbeit der Beratungsstelle ein. "Die Möglichkeit, sich mit anderen unter fachlicher Anleitung auszutauschen und neue Erfahrungen zu machen, ist ein wichtiger Bestandteil erfolgreicher Suchtbehandlung", erläutert Dieter Brodowski, Suchttherapeut in der ambulanten Rehabilitation an der Fachstelle.

Ein weiteres Anliegen ist es den Beratern, die Angehörigen, Partner und Kinder der suchtmittelabhängigen Menschen im Blick zu haben. Mit einer größeren Kampagne, die auch von Hausärzten und Krankenhäusern und finanziell vom Lions Club Donau Neckar unterstützt wird, will man Aufmerksamkeit für die wichtige Mission erreichen.

Weitere Informationen: Die Fachstelle Sucht befindet sich in der Schramberger Straße 23 in Rottweil. Zu erreichen ist sie von Montag bis Freitag unter der Telefonnummer 0741/8 08 20 oder per E-Mail unter fs-rottweil@bw-lv.de. Weitere Informationen gibt es auch auf der Homepage www.bw-lv.de