Fachtagung: Epilepsie und Parkinson Themen beim zwölften Treffen im Vinzenz-von-Paul-Hospital

Die Behandlung der Epilepsien und der parkinsonschen Krankheit und das Thema Schlaganfall standen bei der zwölften Frühjahrstagung der neurologischen Klinik des Vinzenz-von-Paul-Hospitals im Mittelpunkt.

Rottweil. Namhafte Referenten standen wieder auf der Rednerliste der Tagung. Im Bereich der Anfallserkrankungen gewinnt die Epilepsiebehandlung im höheren Lebensalter an Bedeutung. Günter Krämer, ehemaliger Direktor des schweizerischen Epilepsiezentrums in Zürich, gab dazu in seinem Referat über "Therapie neu beginnender Epilepsien im Alter: Stellenwert neuer und alter Antiepileptika" wichtige Hinweise. Er betonte, dass die in den vergangenen Jahren neu entwickelten Medikamente eine bessere Verträglichkeit aufwiesen, jedoch nicht stärker wirksam seien als die klassischen Antiepileptika.

Das Referat von Walter Fröscher, ehemaliger Chefarzt der Klinik für Neurologie und Epileptologie des Zentrums für Psychiatrie Ravensburg-Weissenau, widmete sich dem Phänomen der "Alternativpsychose". Es handelt sich dabei um die gelegentliche Erfahrung, dass psychische Störungen auftreten, wenn epileptische Anfälle durch die medikamentöse Behandlung plötzlich unterdrückt werden.

Manfred Kaps, Direktor der neurologischen Klinik des Universitätsklinikums Gießen, referierte über "moderne Schlaganfallmedizin in einem strukturierten vaskulären Netzwerk". Er betonte die Notwendigkeit der überregionalen Zusammenarbeit mit hochspezialisierten Fachgebieten wie der Neurochirurgie und der Neuroradiologie.

Klaus-Dieter Neher, Chefarzt der neurologischen Klinik in Rottweil, berichtete dazu im Anschluss über die Weiterentwicklung der Schlaganfallversorgung in der Rottweiler Neurologie.

Zur parkinsonschen Krankheit sprach zunächst Volker Coenen, Leiter der Abteilung stereotaktische und funktionelle Neurologie des Neurozentrums der Universitätsklinik Freiburg, über "tiefe Hirnstimulation zur Behandlung des fortgeschrittenen Morbus Parkinson". Dies sei inzwischen ein etabliertes Therapieverfahren, das in mittleren und späten Stadien zum Einsatz komme. Jahre vor dem Auftreten motorischer Beeinträchtigungen klagten Parkinsonpatienten oft bereits über nichtmotorische Symptome. Diese rückten zunehmend in den Fokus, böte sich doch die Möglichkeit zur Frühdiagnose – auch im Hinblick auf die Entwicklung und Evaluierung von Medikamenten, die den Ausbruch der parkinsontypischen Bewegungen hinauszögern könnten. Diesem Thema galt der letzte Beitrag des Symposiums von Andreas Meyer, dem Leiter der Abteilung Neurologie des Zentrums für Psychiatrie in Ravensburg-Weissenau, über "nichtmotorische Symptome beim idiopathischen Parkinson-Syndrom".

Die Bedeutung der Themen zeigte sich am regen Besuch der Veranstaltung und an den lebhaften Diskussionen im Anschluss an die Vorträge.