Ein Hingucker: das Rottweiler "EM-Haus". Foto: Otto

Häusle-Sanierer steckt das ganze Gebäude in Christo-Manier in eine schwarz-rot-goldene Hülle.

Rottweil - Titel hin oder her – Rottweil geht aus der Fußball-EM auf jeden Fall als Gewinner hervor. Zumindest eine Zeit lang. Während man sich in der Tourismusabteilung noch über neue Konzepte den Kopf zerbricht, verschaffte die EM der Stadt jetzt den Hingucker schlechthin, ein neues Ausflugsziel für Schaulustige, Durchreisende und Einheimische, ein Touristen-Magnet par exellence.

Doch nicht etwa in der historischen Innenstadt, nein, talabwärts in der Tuttlinger Straße werden die Kameras gezückt: Ein Häusle-Sanierer hat hier gleich das ganze Gebäude in Christo-Manier in eine schwarz-rot-goldene Hülle gesteckt. DAS nennt man einen Fan! Bescheiden nimmt sich da das Tandem aus, das in deutsch-italienischer Beflaggung an der Hochbrücke lehnt und Sieger und Besiegte zur Tour einlädt.

Die Schulleiter der Stadt konnte das alles gestern wenig begeistern. Weil die Kultusministerin den Schülern für heute hoch offiziell das Ausschlafen erlaubt hat, müssen sie sich überraschen lassen, wie voll die Klassenzimmer heute werden. "Völlig daneben" nennt ein Rektor da den "populistischen" Erlass seiner Ministerin. Er geht davon aus, dass die Schüler pünktlich kommen – wenn sie nicht noch einen Abstecher zum EM-Haus in der Tuttlinger Straße machen.