Während sich Florian Beck mit dem VfL Mühlheim in der Spitzengruppe der Bezirksliga behauptet, wartet der SV Villingendorf (Cuma Pugar) seit fünf Spielen auf ein Erfolgserlebnis. Foto: Müller Foto: Schwarzwälder-Bote

Fußball: VfL-Trainer Andreas Probst ärgert 4:6-Niederlage / Leistung lässt beim SC Wellendingen hoffen

32 Tore zum Auftakt der Rückrunde, allein zehn davon wurden den Zuschauern auf dem "Ettenberg" geboten. Der Unterhaltungswert war auch am 16. Spieltag der Bezirksliga von besonderer Qualität.

Von Jürgen Schleeh

Trotz zeitweiligem Schneetreiben brauchten die hartgesottenen Fans, die den frostigen Temperaturen zum Winterauftakt standhielten, ihren Weg auf die Sportplätze nicht zu bereuen. Oben wie unten in der Tabelle liegen die Mannschaften enger denn je zusammen, dürfen sich die Gewinner nicht zu sicher sein, ebenso besteht weiterhin kein Anlass für die jüngsten Verlierer, zu resignieren.

Mit offenem Visier ging der VfL Mühlheim in die Partie gegen den SV Seitingen-Oberflacht. Das Team von Trainer Andreas Probst war fest entschlossen, die 2:5-Schlappe vom Saisonstart vergessen zu machen. Und obwohl der VfL gerade in der Anfangsphase viel Druck machte und zu großen Torchancen kam, fand man das Ziel nicht. Ob’s am Schneetreiben auf dem "Ettenberg" lag? Fakt ist, der VfL Mühlheim fing sich ein Drittel seiner 32 Gegentore allein durch den SV Seitingen-Oberflacht ein. Auch diesmal blieb die Mannschaft von Gästetrainer Rosario Vetere mit 6:4 Sieger, was zudem die erste Heimniederlage für den VfL ist.

"Ich bin immer noch extrem enttäuscht vom Ergebnis", meinte Andreas Probst, Coach des VfL Mühlheim nach dem Wochenende. "Ich glaube nicht das Seitingen unser Angstgegner ist, aber nach dem die uns zweimal ausgekontert haben, wie im ersten Pflichtspiel, und es auf einmal 0:2 steht statt 3:0 für uns, war eine Blockade in meiner Mannschaft zu spüren", fügt Probst an.

Für die Gäste lief es dagegen absolut perfekt, denn der SVSO setzte zu den psychologisch wichtigen Zeitpunkten die weiteren Treffer und führte nach nicht mal einer Stunde mit 5:0.

Erst mit dem 1:5 (58.) von Kai Stelter wachten die Gastgeber auf, legte Philipp Wolf den zweiten Treffer nach. Wer weiß, wenn Stelter nicht mit seinem Elfmeter gescheitert wäre. Einen weiteren Strafstoß nutzte Eugen Jahn zum 3:5, so dass der VfL in den verbleibenden zehn Minuten alles nach vorn warf, sich dabei den entscheidenden Konter zum sechsten Gegentor einfing. "Ich kann nicht sagen dass wir übermotiviert waren, da ein Trainer in solchen Spielen überhaupt nichts sagen muss, da jeder von uns wusste, dass wir was gut zu machen haben", erklärte Andreas Probst. "Es war halt echt brutal, dass jeder Schuss von Seitingen ein Treffer war und wir hatten unglaublich viele ›100 Prozentige‹, die wir nicht verwerten konnten. Hätten wir den ersten Elfmeter verwertet, dann hätten wir einen Punkt auf jeden Fall retten können", gibt sich der VfL-Trainer überzeugt.

Somit darf man sehr gespannt sein, was am kommenden Samstag geboten wird, wenn der VfL Mühlheim zum nächsten Top-Spiel beim BSV 07 Schwenningen antreten muss, gegen den man in der Vorrunde mit 2:1 gewann. Jener BSV fuhr, belastet mit zwei Niederlagen in Folge, zum gewiss nicht leichten Gastspiel nach Wellendingen und musste unbedingt gewinnen. Wie zu erwarten war, traf die Truppe von Coach Djordje Vasic auf einen motivierten und kämpferisch gut eingestellten Sportclub. Obwohl der BSV Schwenningen im ersten Durchgang schon spielerisch Vorteile hatte, die besseren Möglichkeiten besaß der SC Wellendingen.

Vor allem als der sonst souveräne Tomislav Dujmic den Ball vertändelte und Dennis Ruks vom SCW in der 39. Minute freie Bahn auf das Gästetor hatte. Doch mit einer grandiosen Glanztat verhinderte BSV-Keeper Markus Rössner in der Eins-gegen-Eins-Situation die mögliche Führung der Gastgeber, erstickte somit den Torschrei der SCW-Anhänger im Keim.

Zumindest agierte der BSV in der Folge konzentrierter und kam zum erwarteten Pflichtsieg. Trotz der bitteren Niederlage konnte SCW-Spielertrainer Sebastian von Au mit der Leistung seiner Mannschaft zufrieden sein: "Die müssen wir gegen direkte Konkurrenten abrufen, dann werden wir auch punkten".