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Ausschuss spricht  über Tourismuskonzept. Rundweg aus dem Schattendasein.

Rottweil -  ›Über einen weiteren Schritt zur touristischen Entwicklung Rottweils spricht der Kultur-, Sozial- und Verwaltungsausschuss (KSV) morgen Abend. Es geht um einen Römerpfad – und der könnte nicht nur Tagesbesucher zufrieden stellen.

Im 2012 aufgestellten touristischen Leitbild hat sich die Stadt als flankierende und ergänzende Maßnahmen zur touristischen Entwicklung die Verknüpfung des Römerbads mit weiteren Funden vorgenommen. Ein Projekt, das eher langfristig angesiedelt war, nun aber in Zusammenhang mit der anstehenden Eröffnung des Testturms Wind in die Segel bekommen hat.

Als von Stadtmarketing und Wirtschaftsförderung für ihre Werbemaßnahmen vor dem Jahr der Türme 2017 ausschließlich Türme der Rottweiler Innenstadt verwendet wurden, rief das in Rottweil-Altstadt Verwunderung hervor – schließlich hat doch auch St. Pelagius als älteste Pfarrkirche der Stadt einen Turm (wir berichteten). Die Missstimmung ist mittlerweile längst ausgeräumt, doch aus den Gesprächen entstand eine Projektgruppe, die sich über die Einrichtung eines Römerpfades Gedanken gemacht hat, um die Keimzelle Rottweils aus diesem Schattendasein zu befördern.

Rundweg aus dem Schattendasein

Das Ziel lautet nun: Ein Rundweg soll das Römerbad und das Bad unter St. Pelagius miteinander verbinden, weitere Stationen der römischen Stadt Arae Flaviae erfahrbar machen. Als Ergänzung zur Ausstellung im Dominikanermuseum soll so das römische Erbe Rottweils bekannter gemacht werden.

Fachbereichsleiter Marco Schaffert und Museumsleiterin Martina Meyr, Helmut Spreter und Ralf Armleder vom Bürgerverein Rottweil-Altstadt sowie Thomas Schlipf als Mitarbeiter des Landesamts für Denkmalpflege haben dazu eine Konzeption ausgearbeitet, die morgen Abend den Mitgliedern des KSV vorgestellt werden wird. 14 Stationen vom Legionsbad über das Labrum bis zu "Da Bruno" sind darin aufgeführt – mitsamt einer Kostenschätzung. Lässt es der städtische Haushalt zu, könnten schon 2017 erstmals 20 000 Euro dafür eingeplant werden. Weitere 20 000 Euro, so der Vorschlag könnten 2018 folgen.

Aus den Vorschlägen für die einzelnen Stationen ragen vor allem zwei Ideen heraus: Bei der Firma Milnik und am Betriebshof sollen die großflächigen Fassaden für Grafiken verwendet werden, die das Kastelle VI oder V sowie möglicherweise den Tempel von Arae Flaviae darstellen – als Szenen in der Landschaft.

Der Bürgerverein hat schon angekündigt, sich an der Umsetzung tatkräftig beteiligen zu wollen. In den Beratungsunterlagen zur Ausschusssitzung ist überdies von möglichen Sponsoren die Rede.

Gedanken gemacht hat sich die Projektgruppe auch bereits über die Vermarktungswege. Das könnte natürlich über die Römerstraße Neckar-Alb-Aare geschehen sowie über die Touristinformation und das Stadtmarketing. Mit der Idee, einen Flyer zum Rundweg aufzulegen, wird zudem der Maßnahmenplan aus dem touristischen Leitbild aufgegriffen, das so die Verknüpfung von Römermuseum, Römerbad und weiteren Funden aufgenommen hat.