Spazieren bei bestem Wetter durch Hausen (von links): unter anderem Olga Posselt, Hans-Robert Ketterer, Siegfried Keller, Bernd Trück, Georg Dressel, Konrad Meßner (verdeckt), Armin Schulz (Schwarzwälder Bote) und Ortsvorsteher Herbert Sauter. Foto: Schickle Foto: Schwarzwälder-Bote

Orts-Check Hausen: Hier geht es um Bauplätze und um den Zusammenhalt der Bürger / Es gibt viele Ideen

Von Armin Schulz

Rottweil-Hausen. Hausen ein heißes Pflaster? Nein. Aber gestern war es schön warm, an die 30 Grad, als sich eine Gruppe mit Ortsvorsteher Herbert Sauter an der Spitze im Rahmen unseres Orts-Checks zu einem Spaziergang aufmachte. Man sieht sofort: Hier hat sich viel getan.

Treffpunkt zu unserem Rundgang ist das Rathaus in Hausen, der Ort der Hausener Bürger. Hier befindet sich nicht nur die Ortschaftsverwaltung und treffen sich die Ortschaftsräte wie am Montag zur Sitzung. Hier haben auch mehrere Vereine ihre Räume, finden im Bürgersaal Veranstaltungen statt, wird Herbert Sauter im Sommer sein erstes Brautpaar trauen.

Dass auch in Hausen in diesen Tagen alles etwas anders ist, zeigt die Fahne mit Trauerflor vor dem Rathaus: ein Zeichen im Gedenken an den am Sonntag so plötzlich verstorbenen Rottweiler Bürgermeister Werner Guhl. Immer mal wieder wird in den kommenden zwei Stunden von ihm die Rede sein.

Beispielsweise, wenn es um ein neues Baugebiet in Hausen geht. Seit Langem ist es Wunsch des Ortes, das Gebiet Bronnenkohl zu erschließen. Zehn Bauplätze könnte man dort mit herrlichem Blick auf die Schwäbische Alb schaffen. Interessenten gäbe es, so Sauter. Auf seiner Liste stehen sechs Namen. Und er ist sich sicher: Würde ein neues Wohngebiet erst einmal erschlossen, gäbe es noch mehr Anfragen. Doch Hausen muss sich gedulden. Noch steht nicht fest, wann das Gebiet erschlossen wird. Auch ist die Frage noch nicht geklärt, über welche Straße es zugänglich gemacht wird. Gut, dass es eine Zwischenlösung gibt: An der Rotensteiner Straße sind vier Bauplätze geplant.

Die Gruppe – mit dabei sind neben Sauter unter anderem Siegfried Keller, der frühere Leiter der Maximilian-Kolbe-Schule, der frühere Gemeinde-Pfleger Konrad Meßner, der Vizekommandant der Feuerwehr Markus Nagel, Bernd Trück, der für die Sport- und Festhalle zuständig ist, der stellvertretende Ortsvorsteher Tobias Burkard, Siegfried und Olga Posselt, Georg Dressel, Hans-Robert Ketterer, Hans Willi und Erich Schmider – macht auch Halt an dem Neubauprojekt der Firma Merz, über das im Ortschaftsrat lange gerungen wurde. Hier wird dann ein klein wenig politisiert. Ist es richtig, solch ein Gebäude mitten im Ort zuzulassen? Passt das zu Hausen? Herbert Sauter ist sich sicher: Solche Wohnhäuser braucht ein Dorf wie Hausen. Um Wohnraum zu schaffen für Menschen, die nicht mehr in ihrem großen Haus wohnen bleiben wollen, die aber auch nicht ihre Heimat verlassen wollen. Menschen wie Siegfried Keller. Was Hausen ausmacht? Da sind sich alle einig: Es ist die ländliche Struktur, die Nähe zur Natur, aber auch die Nähe zur Stadt, zum lediglich zwei Kilometer entfernten Rottweil. Und auch das stört kaum einen: Dass man den Testturm auch von Hausen aus sieht. Warum auch nicht?

Der Rottweiler Ortsteil hat ja erst vor Kurzem ein bisschen Berühmtheit erlangt. Der Ortschaftsrat ist für seine Initiative zur Bürgerbeteiligung landesweit ausgezeichnet worden.

Hausen hat sich seit der Eingemeindung vor fast 45 Jahren stark entwickelt. Aus 500 Einwohnern wurden 1000. Etwas, was nicht jedem passt, da man befürchtet, dass es in dem Ort immer mehr Menschen gibt, die dort zwar gerne wohnen, die sich aber weniger in die Gemeinschaft einbringen, sprich in Vereine, oder andere gesellschaftliche Aufgaben wahrnehmen.

Und dennoch spüren sie ihn, den Zusammenhalt der Bürger. Das Interesse der Menschen an ihrem Ort. Auch die Kirchengemeinde trägt ihren Teil dazu bei, engagiert sich überaus in der Jugendarbeit. Das wird anerkennend erwähnt. Auch die Feuerwehr will sich nicht beklagen. Im Gegenteil, auch sie ist ein Aktivposten. Und Pläne gibt es genügend: So soll in diesem Jahr beim Sportgelände ein Boule-Platz angelegt werden – als weiterer Treffpunkt für die Bürger.