Schnelles Internet: Da gibt es auch in den kommenden Jahren noch viel zu tun. Foto: Ebener Foto: Schwarzwälder-Bote

Breitband-Offensive: Welche Konzepte greifen, wenn erster Schritt abgeschlossen ist?

Kreis Rottweil. Bei Internet-Offensive drohen teure Sackgassen" war am Mittwoch die Überschrift eines Leserbriefs eines Kreisbürgers, der anzweifelt, dass auf der Grundlage des vom Landkreis Rottweil mit der Telekom verwirklichten Deckungslückenmodells die flächendeckende Versorgung des Kreisgebiets mit schnellem Internet auch langfristig in fairer Weise ohne die Benachteiligung bestimmter Gebiete gesichert wird.

Diese Feststellung gibt es von kritischen Beobachtern vor allem mit Blick auf die Befürchtung, dass nach der bis Ende 2017 angepeilten Verwirklichung des Mindeststandards (für 95 Prozent der Haushalte mindestens 30 Mbit/s) die in den nachfolgenden Jahren anzustrebenden weitergehenden Verbesserungen (weit über 100 Mbit/s) hinaus im Kreisgebiet zu finanziellen Verwerfungen führen könnte. "Dort, wo die Telekom als alleiniger Breitbandanbieter zur Verfügung steht, greift die Telekom für den Ausbau zumeist auf die Förderung durch den Landkreis zurück. Hier scheint der Ausbau für die Telekom ›unwirtschaftlich‹ zu sein. Die Kundenbindung ist ja gesichert, warum sollte die Telekom dort investieren.

Es ist jetzt schon abzusehen, dass die von der Telekom zur Verfügung gestellte Leistung in ein paar Jahren schon wieder zu gering sein wird. Wie wird dann der weitere Ausbau aussehen, wenn die gemeinschaftliche solidarische Förderung durch den Landkreis nicht mehr vorhanden ist? Werden die Gemeinden, in denen die Telekom einer Konkurrenz gegenübersteht, durch die Telekom immer moderner und immer schneller ausgebaut. Und zwar ohne dass die Gemeinden sich finanziell daran beteiligen müssen? Müssen Gemeinden, in denen die Telekom der alleinige Breitbandanbieter ist, dann mit sehr großem finanziellen Aufwand den weiteren Ausbau der Telekom selbst finanzieren?", fragt Alexander Eberhardt aus Fluorn-Winzeln in seiner Leserzuschrift.

Auch Kreisrat Gerhard Aden unterstreicht jetzt diese Sicht der Dinge. Der FDP-Landtagsabgeordnete verweist dazu auch auf seine Anfrage an die Kreisverwaltung vom Juli mit einem diesbezüglichen Fragenkatalog.

Allerdings hatte Aden bei der anschließenden ausführlichen Behandlung des Themas im Kreistag am 17. Juli, wie berichtet, ganz ohne Mängelrügen konstatiert: "Das Rottweiler Modell ist griffig, schnell umsetzbar und für weitere Verbesserungen in der Zukunft absolut offen." Durch dieses Konzept habe man auf dem flachen Land mit seinen Ausbauhandicaps frühzeitig einen wichtigen Schritt nach vorn gemacht.