Wirtschaftsförderer André Lomsky (links hinten) und Oberbürgermeister Ralf Broß unterhalten sich mit Auszubildenden der Stadtverwaltung. Foto: Siegmeier Foto: Schwarzwälder-Bote

Ein Gespräch mit Messeorganisator und Wirtschaftsförderer André Lomsky / Neunte Auflage am 19. und 20. Juni

Rottweil. Die Planungen für die neunte Auflage der "starter"-Ausbildungsmesse am 19. und 20. Juni in Rottweil laufen auf Hochtouren. Mehr als 90 Aussteller aus der Region werden sich präsentieren. Erwartet werden 3000 Besucher. Wir haben uns mit dem Organisator, Wirtschaftsförderer André Lomsky, unterhalten:

Ausbildungsmessen gibt es viele. Was unterscheidet die "starter" von anderen derartigen Messen?

Mit der "starter" setzen wir auf Qualität. Wir legen beispielsweise großen Wert auf die Begleitung der Schüler durch die Scouts. Die Scouts sind Auszubildende der beteiligten Aussteller. So können sich die Schüler in kleinen Gruppen den Berufsangeboten nähern und müssen dies nicht klassenweise tun. So hat jeder Einzelne mehr davon und kann sich besser informieren.

Wen möchten Sie mit der Messe ansprechen?

Schüler aller Schularten. Wir richten uns aber zudem auch an die Eltern und die Lehrer, die für die Schüler im Entscheidungsprozess zur Berufswahl eine große Rolle spielen.

Was ist in diesem Jahr neu?

Die "Talente Welt", in der die jungen Leute verschiedene Berufe einfach mal ausprobieren und feststellen können, wo ihre Neigungen liegen und wo eher nicht. Bei so viel Information ist auch ein ansprechendes Rahmenprogramm für die Besucher ganz wichtig. Der ENRW ist es gelungen, den Roboter NOX nach Rottweil zu holen, was mich ganz besonders freut. Hier gibt es dann Spiel und Spaß zum Luftholen und Durchatmen.

Sie richten den Fokus nicht nur auf Schüler und Schulabgänger, sondern möchten auch die Eltern mit ins Boot holen. Was versprechen Sie sich davon?

80 Prozent der Berufsentscheidungen werden in der Familie getroffen. Es geht darum, den Eltern eine Begleitung anzubieten, aufzuzeigen, dass ein Universitätsstudium nicht der einzige Weg in die Berufswelt ist. Wir möchten den Eltern eine Unterstützung ermöglichen.

Lohnt es sich angesichts sinkender Geburtenraten und einer immer höheren Anzahl von jungen Leuten, die studieren möchten, eine solche umfangreiche Messe zu organisieren?

Auf jeden Fall. Die Nachfrage der Unternehmen ist nach wie vor sehr groß. Und diese möchten wir natürlich unterstützen. So umfängliche Informationen über Ausbildungsmöglichkeiten und die Betriebe in der Region bekommt man nur über eine solche Messe. Und für Rottweil als Schul- und Bildungsstandort ist eine Ausbildungsmesse obligatorisch. Immerhin haben wir hier 8000 Schüler, denen wir mit der "starter" eine wichtige Orientierungshilfe für ihre Zeit nach dem Abschluss mit auf den Weg geben. Die "starter"-Messe ist ein Akzent, den wir bewusst setzen.

90 Aussteller aus Industrie, Dienstleistung, Handel und Handwerk präsentieren sich. Das ist eine ganze Menge. Was geben Sie den jungen Leuten für Tipps, damit sie bei so vielen Angeboten nicht den Überblick verlieren?

Orientierung bietet das "starter"-Navi. Die kleine Broschüre gibt es in allen öffentlichen Einrichtungen, sie wird an den Schulen verteilt und kann auch aus dem Internet heruntergeladen werden. Hier bekommen die Ausstellungsbesucher alle Infos, um sich auf die Messe optimal vorzubereiten und den Messebesuch zu planen. Im Vorfeld gibt es zudem noch ein Gewinnspiel auf Facebook mit vielen interessanten Preisen. Es lohnt sich, mal reinzuschauen.

Wie hoch ist die Erfolgsquote, sprich die Zahl derer, die aufgrund der Kontakte auf der "starter"-Messe der vergangenen Jahre einen Ausbildungsplatz gefunden haben?

Bei einer Umfrage haben 19 von 49 befragten Unternehmen gemeldet, dass sie Ausbildungsplätze mit jungen Leuten, die die Messe besucht und Kontakte geknüpft haben, besetzen konnten.

u Die Fragen stellte Stefanie Siegmeier.