Was diese die Schreibspuren-Preisträger geschrieben haben, lohnt zu lesen. Am Mittwoch wurden sie offiziell ausgezeichnet. Foto: Schnekenburger Foto: Schwarzwälder-Bote

Literaturwettbewerb: Jury benennt aus 93 Teilnehmern 23 Preisträger / Feierstunde im Festsaal des Alten Gymnasiums

Von Bodo Schnekenburger

Ein faszinierender Perspektivwechsel, ein veritabler Agententhriller, ein erstaunlich ironischer Umgang mit dem besten Freund Smartphone, bittere Gedanken zu Ausbeutung: Die "Schreibspuren" 2016 haben viel zu bieten.

Rottweil. Der Ort ist ungewohnt, manches Gesicht gehört dagegen fast schon untrennbar zur Veranstaltung, andere sind neu. Und es sind viele: Es ist voll im Festsaal des Alten Gymnasiums. Der Literaturwettbewerb der drei Rottweiler Gymnasien und der Realschule erfreut sich reger Teilnahme. Und wie Jürgen Lutz, Mitglied der Jury und Moderator bei der Preisverleihung am Mittwochabend verrät, hat es bei den Klassenstufen 5/6 beziehungsweise 7/8 eine "enorme Steigerung" der Teilnehmerzahl gegeben. In den vier Klassenstufen haben 93 Schüler insgesamt 108 Beiträge eingereicht. Und viele Dichter stehen bei der Preisverleihung neben den Dichterinnen. Das fällt auf.

Mit dem neuen Ort gibt es auch mal wieder neue musikalische Begleitung. Lilian Leyhausen singt zur Klavierbegleitung von Felix Benkartek Chansons und Songs. Die besten Texte werden teils von der Schauspielerin Anne Mokinski, teils – auch das ist neu – von Schülern aus dem Literaturkurs des Leibniz-Gymnasiums vorgetragen. Übrigens: Was "beste Texte" sind, weiß unter Umständen nicht einmal die Jury, zu der neben Lehrern aller teilnehmenden Schulen auch die Buchhändlerinnen Sabrina Kratt (Buchhandlung Klein) und Irmgard Kolb (Der Buchladen) gehören. Die Anekdote, die Lutz dazu vorträgt, mag immerhin trösten, wenn es statt des erwarteten ersten doch der zweite Platz geworden ist.

Geblieben ist ein hohes Niveau und ein hohes Maß an Kreativität, die spürbare Lust am Schreiben – auch wenn sie sich möglicherweise hinter der Form versteckt. Geblieben ist die Herausgabe einer Anthologie mit den ausgezeichneten Texten, dieses Jahr mit lesenswerten 156 Seiten, die für fünf Euro im örtlichen Buchhandel erhältlich ist. Und geblieben ist die Auszeichnung selbst, die für die jeweils besten drei Beiträge in den Disziplinen "Prosa" und "Lyrik" in vier Klassenstufen vergeben wird.

  Preisträger 2016:

Klassenstufe 5/6, Prosa: Lana-Jolie Mager und Stefanie Ettwein (zweite Preise), und Lisa Burkard (dritter Preis). Lyrik: Merle Düker (erster Preis), Paula Schobel zweiter Preis) und Nele Hermes (dritter Preis)

Klassenstufe 7/8, Prosa: Jonas Spreng (erster Preis), Milena Cordes (zweiter Preis) und Tamara Akinwunmi (dritter Preis) Lyrik: Dorothee Mettmann (erster Preis), Jonas Nastold (zweiter Preis) und Bjarne Elias Stern (dritter Preis)

Klassenstufe 9/10, Prosa: Lisa Simonis (erster Preis), Leonie Spreng (zweiter Preis) und Alana Nastold (dritter Preis) Lyrik: Raphael Weber (erster Preis), Leonie Spreng (zweiter Preis) und Felix Huonker und Simon Schellhorn (dritter Preis für ein Gemeinschaftswerk)

Kursstufe, Prosa: Friederike Luz (erster Preis), Ann-Kathrin Arui (zweiter Preis) und Hanna Marleen-Fritz (dritter Preis) Lyrik: Henrik K. E. Rosenbeger (erster Preis), Angelika Probst (zweiter Preis) und Ann-Kathrin Arui (dritter Preis)