Die "Body Guards" von den Kunstturnern der WKG Villingendorf/Rottweil sorgten mit ihren kraftvollen Vorführungen für Begeisterung. Klaus Seifried (oben), Elias Del Core (links) und Fabian Schulz. Foto: Müller Foto: Schwarzwälder-Bote

SportlerehrungTeamgeist führt bei Mannschaften zum gewünschten Erfolg

Von Jürgen Schleeh

Der derzeit wohl hochkarätigste Fußballer der Region kommt aus Bösingen – Joshua Kimmich. Von der Jugend des VfB Bösingen zum VfB Stuttgart führte ihn der Weg als Leihgabe zum Zweitligisten RB Leipzig.

Im Sommer wird der äußerst talentierte Youngster für sieben Millionen Euro zum FC Bayern München wechseln, was wohl mitentscheidend war, dass Kimmich wie bereits 2014 zum beliebtesten Sportler im Kreis Rottweil gewählt wurde. Der Trainings- und Spielplan bei RB Leipzig ließ es jedoch nicht zu, dass der Bösinger Junge persönlich bei anwesend sein konnte.

Dafür trat mit Fabian Reiner der Ausnahmeringer des KSV Tennenbronn auf die Bühne. Wie bei der DM landete Reiner auch bei der Sportlerehrung auf Platz zwei. "Silber war eigentlich gar nicht geplant, denn mein Trainer Mathias Brenn musste mich erst überreden, dass ich an der DM teilnehme", erklärte der KSV-Topathlet. Und als hätte es Brenn gewusst: Fabian Reiner sorgte mit seiner Silbermedaille für den größten Erfolg in der Geschichte des KSV Tennenbronn.

Fabian Reiner gab zudem einen Einblick ins "Gewicht machen" oder "Abkochen", was für Ringer ein normaler Vorgang sei und für ihn kein Problem, für einen Wettkampf innerhalb weniger Tage mal sieben Kilo abzunehmen. "In den Regenerationsphasen futtert man das schnell wieder drauf", sorgte der Tennenbronner für Erheiterung beim interessiert lauschenden Publikum. Nebenbei war zu erfahren, dass Fabian Reiner in der vergangenen Regionalligasaison der erfolgreichste Ringer des KSV Tennenbronn war.

Auf Platz drei der Sportlerwahl kam ein 13-jähriger Youngster, dem aufgrund seines Talents eine große Zukunft offen steht. Denis Popp vom Badmintonclub Winzeln ist seit fünf Jahren in Baden-Württemberg ungeschlagen in seinen Altersklassen. "Einfach viel trainieren", nannte Denis Popp den Schlüssel zum Erfolg. Nicht von ungefähr daher seine Berufung in den Auswahlkader des Badmintonverbandes, dem nur die 20 Besten aus ganz Deutschland angehören.

Trotz eines vollen Terminkalenders, zu dem auch Trainingseinheiten im Landesstützpunkt Mössingen gehören, komme die Schule nicht zu kurz, und im Winter findet Denis Popp auch die Zeit, seinem Hobby Skifahren nachzugehen. Vorbilder gebe es für ihn keine. "Ich schau in meiner Altersklasse, dass ich weiter nach vorn komme", klang es sehr selbstbewusst vom 13-Jährigen.

Der seit Jahren anhaltende Aufwärtstrend des Athletenbundes Aichhalden spiegelte sich auch im Resultat der Sportlerwahl wider. Bei den Mannschaften ist der ABA auf Platz eins, wie am Ende der Oberligasaison 2014. Somit ringt die Staffel von Trainer Lorenz Kopp künftig in der Regionalliga, und da freut man sich bereits auf interessante Lokalkämpfe.

Im Rückblick verriet Trainer Kopp: "Der Start in die Saison war denkbar schlecht, da sich mit Iliyan Gazepov ein Stammringer einen Tag zuvor verletzte und wir knapp verloren. Im weiteren Verlauf taten die Derbyniederlagen gegen den AV Sulgen schon weh, da wir sonst aber nicht mehr verloren haben, hat es dennoch zur Meisterschaft gereicht." Für Co-Trainer Uwe Schullian war der breitgefächerte Kader des ABA ausschlaggebend. "Da waren wir sehr gut aufgestellt", so Schullian, der als Ziel für die kommende Saison den Klassenerhalt vorgab und zuversichtlich ist, mit dem bestehenden Kader dies auch realisieren zu können.

Spitzensport liefert man seit vielen Jahren beim TSV Hochmössingen ab, kennt die Kreativität der Tänzerinnen auch kaum Grenzen. Nach Platz eins sind die TSV-Mädels diesmal auf dem zweiten Rang, und dabei fiel die Entscheidung denkbar knapp aus, gaben lediglich acht Stimmen den Ausschlag zugunsten des AB Aichhalden.

Viel Zeit sei nötig, um die Tänze einzustudieren, erzählten die "Wild Girls" aus Hochmössingen. Auf die Frage von Moderator Peter Flaig an die Mädchen zum Ablauf, "ob die Trainerinnen was vortanzen und sie es nachmachen müssen", wurde das Geheimnis gelüftet, dass die Mädchen schon ein Mitspracherecht haben. So habe man sich auf einen Song von Lady Gaga geeinigt, mit deren Performance der TSV Hochmössingen beim Landesfinale erfolgreich war. Bestandteil der Anforderungen war auch Medizinballweitwurf, was angesichts der zierlichen "Wilden Mädchen" ein wahrer Kraftakt sein muss, für sie aber die leichtere Übung als Singen gewesen sei.

Auf Platz drei der Mannschaften wurde die Schwimmstaffel des TSV Rottweil gewählt, die mit einer reichhaltigen Medaillensammlung von den baden-württembergischen Mastersmeisterschaften zurückgekehrt war. Da konnte man schnell den Überblick verlieren. "Wir wussten ja gar nicht mehr, wer welche und wie viele Medaillen gewann", meinte Waldemar Kremer süffisant. Sebastian Rombach ergänzte: "In der Staffel zu schwimmen ist eine Ehre. Jeder muss das Beste geben, und man motiviert sich gegenseitig."Auch sei es eine besondere Atmosphäre für die jeweiligen Schwimmer und Schwimmerinnen, wenn bei den Wettkämpfen alle anderen am Beckenrand stehen und anfeuern. Einig war sich das TSV-Schwimmteam, dass Trainer Sigisbert Ackermann den TSV Rottweil so stark mache, der die Schwimmabteilung einst aufgebaut hatte.