Für 25- und 40 Dienstjahre bei der Gesamtfeuerwehr Rottweil werden 15 Kameraden geehrt. Foto: Schmidt Foto: Schwarzwälder-Bote

Feuerwehr: Stadtbrandmeister zieht positive Bilanz seines ersten Jahres / Neubau im Zeit- und Kostenplan

Von Anja Schmidt

Frank Müller zieht nach seinem ersten Jahr als Stadtbrandmeister eine gute Bilanz. Trotz Dauertrab führte er die Feuerwehr hervorragend durchs Jahr.

Rottweil. Die Stimmung in der Feuerwehr ist ausgezeichnet. War Altstadtbrandmeister Rainer Müller in der Vergangenheit immer mal wieder gezwungen, mit Blick auf die neue Feuerwache auf die Pauke zu schlagen, herrscht seit dem Baubeginn freudige Erwartung. Täglich ziehe es ihn auf die Baustelle, erzählt Müller. Und: "Es wird super." Von einem reibungslosen Verlauf berichtet auch Oberbürgermeister Ralf Broß. "Wir liegen im Zeit- und im Kostenrahmen". Besser noch. Die neue Feuerwache, die im Haushalt auf 7,45 Millionen Euro festgelegt wurde, soll um 75 000 Euro günstiger werden. Spätestens Anfang April beginnen die Rohbauarbeiten, so dass im Frühjahr 2017 die Einweihung gefeiert werden könne.

Die Spezialisierung

Die Arbeit der Feuerwehr geht indes weiter. Stadtbrandmeister Frank Müller berichtete von unzählig absolvierten Ausbildungen seiner Mannschaft. Der Feuerwehrmann als Generalist werde zum Auslaufmodell, sagte er. Durch die vielen Spezialaufgaben, sei es nicht mehr möglich, dass sich jeder bis ins Detail mit allen Aufgaben befasse. Dennoch werde die Maximalversorgung gewährleistet, "dies rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr."

Insgesamt bewältigte die Feuerwehr 347 Einsätze. Davon 69 Brandeinsätze. Mit einem weiterhin stabilen Personal von 245 aktiven Kameraden, 49 Jugendfeuerwehrmitgliedern und 70 in der Alterswehr. Einzig die Einsatzabteilung Neukirch bereitet Müller Sorgen, die nur noch mit zwölf Aktiven zu Hilfe eilen kann. Die Hoffnung liege auf der Jugendfeuerwehr, so Müller.

Von einem positiven Kassenstand konnte Kassierer Michael Pfaff berichten. Das täuscht aber nicht über den Zustand der Fahrzeuge hinweg. "Unser Fuhrpark ist überaltert", betont Müller. Allein in ein 33 Jahre altes Tanklöschfahrzeug mussten im vergangenen Jahr 11 000 Euro investiert werden. Die Neubeschaffungen seien dringend notwendig, betont Müller. Sonst müssten die Fahrzeuge zu den nächsten Einsätzen geschoben werden.

Rückhalt beim OB

Dennoch zog der neue Stadtbrandmeister ein positives Fazit. Sein erstes Jahr in diesem Amt beschreibt er als "sehr gut, interessant und spannend". Im kompletten Gefüge sei er offen und konstruktiv empfangen worden – auch in den Reihen der Stadtverwaltung. OB Broß versprach, dass die Feuerwehr "sicher nicht schieben muss, wir werden euch nie im Regen stehen lassen".

Neben den Gratulationen an die unzählig beförderten Kameraden, wurde von Kreisbrandmeister Mario Rumpf die Ehrungen für langjährige Dienstjahre vorgenommen. Die Anerkennung der langjährigen ehrenamtlichen Leistungen, die bei der Feuerwehr, unter der Gefahr von Gesundheit und Leben rund um die Uhr Einsatzbereitschaftsbereit bedeute, müsse in der Politik ankommen, so Rumpf. Ansätze habe es bereits, auch im Landkreis, gegeben, doch Ergebnisse blieben bislang aus. Das trifft auch auf die Ehrenrente für 40 Jahre Einsatz für die Feuerwehr zu, die Rumpf erneut ins Gespräch brachte. Bei den Vorschlägen geht es jedoch nicht nur um Anerkennung, sondern auch um die Motivation, sich bei der Feuerwehr zu engagieren. Quereinsteiger zu finden, sei so gut wie unmöglich, sagte Rumpf. "Das einzige Standbein ist die Jugendfeuerwehr." Dort herrsche jedoch der Tenor "Null bock", berichtete er von 56 Austritten im Kreis. Daher sein dringender Appell: "Wir müssen dem entgegensteuern."

15 Ehrungen

In der Feuerwehr Rottweil konnte insgesamt 15 Kameraden geehrt werden. Auf 25 Dienstjahre blicken Uwe Bauer, Hardy Mink, Bernd Müller, Thomas Müller, Oliver Schlecht, Thomas Schöne, Gerold Stumpp, Reiner Thoma und Joachim Wollstädt zurück. Und für 40 Jahre wurden Hermann Alf, Hans-Peter Bareis, Bernd Bechtold, Thomas Edel, Harald Grathwohl und Alwin Grimm ausgezeichnet.