Hängebrücke und Testturm über dem Neckartal – zum touristischen Ensemble fehlt bei dieser Grafik der Planer nur noch die historische Innenstadt. Grafik: KTS Innovations Foto: Schwarzwälder-Bote

Hängebrücke: Fazit des Investors am Tag nach der Einwohnerversammlung

Von Patrick Nädele

Wo waren sie am Donnerstagabend nur, die Befürworter des Projekts Hängebrücke? Zumindest in der ausführlichen Fragerunde konnte man den Eindruck gewinnen, sie hätten den Weg in die Stadthalle oder zumindest den ans Mikrofon nicht gefunden.

Rottweil. Auch dem Investor Günter Eberhardt brannte die Frage am Ende der fast dreistündigen Einwohnerversammlung unter den Nägeln. "Ich habe überlegt, nochmals auf die Bühne zu gehen, um zu fragen, wo denn die Befürworter sind", sagt er am Tag danach. Doch es habe nicht so richtig gepasst. Und dann war die Versammlung beendet.

Sein Fazit des Abends fällt entsprechend geteilt aus. Die positiven Stimmen habe er in der Fragerunde natürlich vermisst, etwa von Händlern oder Gastronomen habe er sich schon etwas erhofft, denn in persönlichen Gesprächen hat Eberhardt durchaus großen Zuspruch, ja Begeisterung gehört. Insgesamt sieht er es deshalb positiv.

"Ich bin nach wie vor der Meinung, das wird ein Mega-Ding, eine richtig gute Sache", heißt es bei Günter Eberhardt weiter "Vollgas voraus!" Vor der Versammlung habe sich natürlich die Frage gestellt, wie es laufen und welche Kritik es geben wird – "darüber haben wir wohl vergessen, auch die Befürworter wach zu rütteln".

Welche Anregungen der Investor aus der Einwohnerversammlung nun mitgenommen hat? Vor allem zwei Themen treiben Günter Eberhardt besonders um. Das ist zum einen das Parken. "Das muss geregelt sein", sieht er hier noch Hausaufgaben und einen Schwerpunkt, der in der weiteren Planung zu berücksichtigen ist – auch wenn das Problem natürlich bereits vor dem Abend in der Stadthalle erkannt war. "Zu einem Chaos darf es nicht kommen."

Das andere Thema hingegen hat ihn am Donnerstag völlig überrascht: Pfarrerin Esther Kuhn-Luz’ Bedenken wegen der Nähe zur Predigerkirche und der Sorge wegen des Sonntagsgottesdienstes. Die älteste Stadt Baden-Württembergs habe doch tolle Kirchen, die geöffnet sein und bestaunt werden sollten, meint Eberhardt. "Da müsste doch Interesse da sein an mehr Besuchern", sieht er durchaus große Chancen für die Kirchen.

Wie es nun weiter geht? "Nun wir sind derzeit in Grundstücksverhandlungen mit zwei Eigentümern", sagt Eberhardt, außerdem werde die Planung weiter vorangetrieben. Und dann überlegt er noch, ob er nicht mal das Gespräch mit der Pfarrerin suchen soll.