Auf diesem Luftbild stellt die Bürgerinitiative "Neckarburg ohne Gefängnis" den Standort "Esch" für den JVA-Neubau und die Umgebung dar. Foto: Bürgerinitiative Foto: Schwarzwälder-Bote

Bürgerinitiative "Neckarburg ohne Gefängnis" informiert Bürger

Rottweil. Das "Esch": Eine "Ackerfläche an der Autobahn?". So zumindest habe Oberbürgermeister Ralf Broß den potenziellen JVA-Standort schon einmal öffentlich abgewertet, ärgert sich die Bürgerinitiative (BI) "Neckarburg ohne Gefängnis". Mit dieser Meinung stehe er "im deutlichen Gegensatz zu hunderten von Bürgern aus Rottweil und Umgebung", die am vergangenen Sonntag über das "Esch" gewandert oder gefahren seien, um eine Veranstaltung auf dem Hofgut Neckarburg zu besuchen, heißt es in einer Pressemitteilung.

Mitglieder der Bürgerinitiative "Neckarburg-ohne-Gefängnis" haben mit den Besuchern des Hofgutes zahlreiche Gespräche geführt. Dabei habe sich herausgestellt, dass viele Menschen gar nicht wissen, dass es sich bei dem von der Stadtverwaltung und der Mehrheit des Gemeinderates favorisierten JVA-Standort "Esch" um die Landschaft handelt, die unmittelbar an das Naturschutzgebiet Neckarburg und das Landschaftsschutzgebiet Oberer Neckar angrenzt.

Als die Gesprächsteilnehmer von diesen Zusammenhängen erfuhren, hätten sie empört über die Pläne reagiert. Bisherige Veröffentlichungen enthielten nur nichtssagende Bilder vom nackten Acker des Gewanns "Esch", meint die Bürgerinitiative. Aus diesen Fotos könne man die geografische Lage des Gebietes nicht erkennen. Die Bürgerinitiative "Neckarburg-ohne-Gefängnis" veröffentlicht deshalb nun ein aus nördlicher Richtung aufgenommenes Luftbild, das die geografische Lage des möglichen JVA-Standortes Esch im Verhältnis zur Stadt Rottweil und dem Naturschutzgebiet Neckarburg verdeutlicht.

Das Luftbild zeige auch, dass der Blick von der Aussichtsplattform des gerade heranwachsenden Thyssen-Krupp-Turmes zwangsläufig zunächst auf die 17 Fußballfelder große Fläche der JVA fallen wird.

"Stadtverwaltung und Gemeinderat sollten im Interesse der Bürgerschaft noch einmal überdenken, ob dieser unsere harmonische Landschaft zerstörende Ausblick mit dem Tourismuskonzept der Stadt Rottweil übereinstimmt", schreibt die Bürgerinitiative.