Die Tafelläden im Landkreis (links Helferinnen bei der Schramberger Tafel, rechts Frauen der Oberndorfer Einrichtung mit Bürgermeister Acker) können auf engagierte Helfer bauen. Fotos: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

In den vier Einrichtungen im Kreisgebiet können sich Bedürftige aus allen Gemeinden gleichermaßen bedienen

Kreis Rottweil (wis). Wegwerfen ist einfach. Auch Lebensmittel finden in der Wohlstandsgesellschaft nicht selten den Weg zum Abfall. Seit es Tafelläden gibt, werden qualitative einwandfreie Lebensmittel, die in Wirtschaftsprozessen keine Verwendung mehr finden und auch sonstige Lebensmittelspenden an bedürftige Personen für einen geringen Obolus weitergegeben. Eine Praxis, für die es auch im Kreis Rottweil viel Anerkennung gibt.

Viele engagieren sich ehrenamtlich

Tafelladen-Einrichtungen gibt es im Kreisgebiet in Oberndorf, Rottweil, Schramberg und Sulz. Berechtigte können und sollen aus allen Landkreisgemeinden kommen. Deshalb gibt der Landkreis ab dem kommenden Jahr einen Zuschuss von insgesamt 10 000 Euro für die vier Häuser. Kreisrätin Ruth Hunds (SPD) und Kreisrat Hermann Acker (FWV) hatten mit dem Hinweis auf das enorme ehrenamtliche Schaffen vieler Helfer eine Kreis-Unterstützung angeregt.

Die Bedenken von Klaus-Dieter Thiel (CDU), dass solche Unterstützung vor allem den im Ort der bestehenden Tafelläden lebenden bedürftigen Menschen zugute komme, widersprechen andere Kreisräte deutlich. So verweist der Lauterbacher Bürgermeister Nobert Swoboda auf eine prima Verzahnung mit Schramberg. Dass die Einbindung der Landgemeinden kein entscheidendes Problem ist, betont auch der Vöhringer Bürgermeister Stefan Hammer. Auch als Umschlagstelle für Kleider hätten die Einrichtungen teilweise einen wichtigen Stellenwert. Einen Seitenhieb in Sachen notwendiger Mobilität wollte sich der Schultes aus der nördlichen Landkreisecke in der jüngsten Sitzung des Sozialausschusses des Kreistags an die Adresse der Nahverkehrsbehörde beim Landkreis aber nicht verkneifen. Wenn der Busverkehr während Schulferienzeiten sehr spürbar zurückgefahren werde, sei dies schon ein gewisser Hemmschuh.

Grundsätzlich aber geht Hammer mit Räten wie Winfried Hecht (SPD) oder Johannes Sauter einig. Die Konzentration der Läden auf die vier Zentrumsgemeinden sei wegen des Erhalts der Leistungsfähigkeit der Einrichtungen wichtig.

Als bedürftig gelten bei den Tafelläden alle Menschen, die über wenig Geld verfügen, weil sie eine kleine Rente haben, Arbeitslosengeld, Sozialhilfe oder Grundsicherung beziehen. In Baden-Württemberg gibt es etwas mehr als 140 Tafelläden. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter werden auch zu den Vorgaben des Lebensmittelrechts geschult.