Hugo Hämmerle (von links) übergibt das Raster-Elektronen-Mikroskop an Rektor Rolf Schofer und Volker Bucher von der HFU. Für Rottweils Oberbürgermeister Ralf Broß profitiert die gesamte Raumschaft von der Einrichtung. Fotos: Hochschule Foto: Schwarzwälder-Bote

HFU-Studienzentrum: Raster-Elektronen-Mikroskop als Spende für Einrichtung im Neckartal

Das Studienzentrum Rottweil der Hochschule Furtwangen lud zum Tag der offenen Tür ein. In den ehemaligen Werkstätten der Pulverfabrik im Neckartal befinden sich seit März 2016 Lehr- und Forschungseinrichtungen der Hochschule.

Rottweil. "Wir sind sehr glücklich über diesen Standort", merkte HFU-Rektor Rolf Schofer an. Die Kontakte in den Landkreis und die Stadt Rottweil seien sehr gut, mit Schulen und Wirtschaftsunternehmen sei das Studienzentrum im stetigen Kontakt. "Die gesamte Raumschaft profitiert von der HFU", unterstrich auch Rottweils Oberbürgermeister Ralf Broß. "Sie führen hier im Neckartal eine alte Tradition fort: Sie forschen, entwickeln und haben ein Labor."

Über die Details der Forschung und Entwicklung berichtete Volker Bucher, Studiendekan Mikromedizin (Fakultät Mechanical and Medical Engineering). Im Bereich Medizintechnik sei die Atomlagenabscheidung ein wichtiges Verfahren, etwa bei der Entwicklung von Implantaten. Im Projekt Neuroflexarray wird derzeit ein flexibles, biokompatibles und langzeitstabiles Multielektrodenarray entwickelt. Derartige Implantate könnten unter anderem bei der Diagnose und Therapie von Epilepsie- oder Parkinsonpatienten zum Einsatz kommen.

Als Spende des Naturwissenschaftlichen und Medizinischen Instituts an der Universität Tübingen (NMI), übergab dessen Leiter Hugo Hämmerle ein Raster-Elektronen-Mikroskop. Damit können Objekte um das 80- bis 100 000-fache vergrößert dargestellt werden. Apparate dieser Güte sind sonst nur in Forschungseinrichtungen anzutreffen. Die Studierenden der HFU profitieren nun von dieser hochwertigen Ausstattung.

Hämmerle nannte die drei großen Trendthemen der Gesundheitsindustrie: Miniaturisierung, Biologisierung, also die Wechselwirkung von toten und belebten Materialien, sowie die Digitalisierung.

Lars Binckebanck von der Fakultät Wirtschaft hielt einen Vortrag über Vertrieb im digitalen Zeitalter. "Der Umbau geht nicht von alleine", mahnte er. E-Commerce werde häufig überschätzt. Derzeit liege der Anteil am gesamten Einzelhandelsumsatz bei zwölf bis 15 Prozent. "Das Leben ist analog", unterstrich Binckebanck und wies auf den Boom von Showrooms hin. "Der Verkäufer aus Fleisch und Blut hat eine Zukunft: als Berater."

Die Führungen durch das Studienzentrum mit seinen Laboren wurden sehr rege in Anspruch genommen.