Zwischen dem Rugby-Feld und dem Verkehrsübungsstrecke wäre Platz für eine Skater-Anlage. Foto: Rollbrett Rottweil

Freie Wähler wollen Projekt "Neuer Skatepark" in Bewegung bringen. Zuschussmöglichkeiten und zwei Standorte sollen geprüft werden.

Rottweil - Die Stadtratsfraktion der Freien Wähler (FWV) will in das Projekt "Neuer Skatepark" Bewegung bringen. Zuschussmöglichkeiten und zwei Standorte sollen geprüft werden.

Vom "exotischen Freizeitvergnügen zum coolsten Freizeitsport der jungen Generation" habe sich das Skateboarden gemausert, schreiben die Freien Wähler in einem entsprechenden Antrag. Auch dass es 2020 olympische Disziplin werde, führen sie als Begründung an, das Vorhaben des Vereins Rollbrett Rottweil vonseiten der Stadt aufzunehmen. Als bekannte Schulstadt sollte Rottweil ihrer Meinung nach mit einem Angebot für die junge Generation vorne mit dabei sein. Ein vorzeigbarer Skatepark könne ein wichtiger Baustein der Integration sein.

Der Wunsch der Freien Wähler: Der vorgesehene Standort zwischen Rugby-Platz und Verkehrsübungsplatz solle auf bauliche Umsetzbarkeit, den zu erwartenden Lärm und die Einbindung als touristische Attraktion geprüft werden. "In der Nähe der Kletterhalle K 5", argumentieren die Freien Wähler, würde mit dem Bau eines attraktiven Skateparks eine Ergänzung erreicht und ein ähnlicher Kundenkreis von außerhalb angesprochen.

Zum Vergleich solle ein Standort auf dem Schulgelände im Umfeld des Leibniz-Gymnasiums gegenübergestellt werden. Überdies sollen für die Beratung im Gemeinderat die Zuschussmöglichkeiten etwa aus dem Topf der Sportstättenförderung oder bei Land, Bund und EU beleuchtet werden.

Eine kleine Bestandsaufnahme liefern die Freien Wähler in der Begründung ihres Antrags gleich mit. So seien die vorhandenen vier kleinen Plätze nicht oder nur teilweise benutzbar und würden von Skatern als gefährlich eingestuft. Vergleichbare Städte wie Tuttlingen, Balingen oder Radolfzell hätten bereits ein wesentlich ansprechenderes und mit den Nutzern abgestimmtes Angebot geschaffen.

Vertreter des Vereins Rollbrett Rottweil haben der Stadtverwaltung bereits ihre Idee von einem Skatepark vorgestellt, wie Bau-Fachbereichsleiter Lothar Huber schildert. Auch eine "sehr gründliche" Ist-Analyse sei Bestandteil der umfangreichen Unterlagen – und zwar aus dem Blickwinkel von aktiven Skatern.

Geschätzte Kosten liegen bei bis zu 500.000 Euro

In ihrem Fazit zu den vorhandenen Anlagen seien sie zu einem "relativ nüchternen Ergebnis gekommen" mit der Folgerung, dass es sinnvoller wäre, die vier kleinen Plätze abzureißen und stattdessen eine große Anlage zu erstellen. Bei allem Verständnis für den Wunsch des Vereins, macht Huber aber kein Geheimnis daraus, dass "Rollbrett Rottweil" bei der Stadtverwaltung damit keine offenen Türen eingerannt habe.

Das hänge mit der vorsichtigen Kostenschätzung zusammen, die von 400.000 bis 500.000 Euro für einen Skatepark ausgeht. Eine Summe, die der Fachbereichsleiter auch für realistisch hält. Angesichts der Finanzlage der Stadt und den jüngsten Bemühungen, den Haushalt mit Streichungen und Verschiebungen zu konsolidieren, könne das im Moment bei der Verwaltung keine Priorität haben.

Huber betont aber auch, dass es im Moment noch zu früh sei: "Die Verwaltung hat zu diesem Projekt noch keinen offiziellen Standpunkt". Es ist der Zwiespalt zwischen der durchaus gewollten Öffnung zu Themen der Jugend und den finanziellen Spielräumen. Offen ist derzeit auch die Frage nach potenziellen Zuschüssen oder Sponsoren.

Klar könne indes schon gesagt werden, dass der von der Initiative bevorzugte Standort neben dem Verkehrsübungsplatz verfügbar wäre. Es gebe zwar Überschneidungen der Flächen, doch die wären minimal, kein Grund für ein Scheitern. Ob es im Bereich der Schulen ein Grundstück gebe, das dem Wunsch der Freien Wähler entsprechend zu Vergleich herangezogen werden könnte, kann Huber noch nicht sagen.