In Rottweil haben wir Darstellungen des Heiligen Georg am Grafenbrunnen vor der Volksbank (Foto links), am Haus Nummer 22 in der Oberen Hauptstraße (Mitte) und im Heilig-Kreuz-Münster im Bild der 14 Nothelfer (um 1720), wo Georg als Ritter mit Drachen und dem Schild mit Georgskreuz dargestellt wird (rechts). Fotos: Hildebrand Foto: Schwarzwälder-Bote

Am 23. April ist in Rottweil Georgimarkt / Serie: Krämermärkte und ihre Namen (Folge 2)

Rottweil (hil). Georg diente wohl als Oberst in einer römischen Legion. Als Kaiser Diokletian herausfand, dass er ein Christ war, ließ er ihn verhaften und foltern. Weil Georg seinem Glauben treu blieb, wurde er gerädert und danach in eine Grube mit glühendem Kalk geworfen. Der Kirchenvater Eusebius berichtet, dass Georg als Märtyrer während der Christenverfolgungen unter Diokletian am 23. April 303 starb.

Die Verehrung des Heiligen Georg breitete sich im Vorderen Orient, Äthiopien und Ägypten schon früh aus. Im merowingischen Frankenreich ist seine Verehrung bereits im sechsten Jahrhundert bezeugt. Im Zeitalter der Kreuzzüge und des Rittertums verbreitete sich der Kult um den orientalischen Märtyrer schnell über ganz Europa. Seit dieser Zeit wird Georg als Drachentöter geschildert. Der Kampf mit dem Drachen symbolisiert den Kampf gegen das Böse, wobei der Drache symbolisch für den Teufel steht.

Georg zählt zu den 14 Nothelfern und ist Schutzpatron verschiedener Länder, Adelsfamilien, Städte und Ritterorden. Das Kloster Sankt Georgen im Schwarzwald geht zurück auf die Georgsverehrung auf der Insel Reichenau. Der habsburgische Kaiser Maximilian I. ließ Georg in seinen Stammbaum eintragen.

Der Vornamen Georg gilt als einer der beliebtesten Vornamen in Europa, besonders auch in England. Richard Löwenherz erwählte den heiligen Georg zu seinem persönlichen Schutzherrn. Im Jahre 1222 wurde Georg schließlich zum Schutzpatron von ganz England erhoben. Das rote Georgskreuz auf weißem Grund kommt in der Heraldik in den Wappen vieler Länder und Städte vor, so etwa in der Landesflagge von England, der Flagge der City of London, der Stadt Freiburg im Breisgau, im Wappen von Mailand ebenso wie im Wappen des FC Barcelona.

Es bildeten sich auch Bauernregeln heraus. So durften ab dem Georgstag die Felder nicht mehr betreten werden. "Auf St. Georgs Güte stehn alle Bäum‘ in Blüte." Varianten des Namens Georg sind Jörg, Schorsch sowie der in Deutschland weit verbreitete Name Jürgen. Deshalb gibt es auch Bauernregeln wie: "Die Wiese geht ins Heu, ist Sankt Jürgen vorbei" oder "Gewitter am Sankt Jürgentag folgt gewiss noch Kälte nach".

Wegen seines Berufs und der im Martyrium erwiesenen Standfestigkeit wurde er nicht nur Patron von England, sondern auch Patron des byzantinischen Reiches, von Georgien, Äthiopien, Griechenland, Serbien, Tirol, Aragonien und Katalonien. Dass Georg als Patron der Bauern gilt, hat aber mit der Bedeutung seines Namens zu tun. Georgios lässt sich aus dem altgriechischen Landarbeiter oder Bauer ableiten. Und in dieser Verbindung ist er auch Patron der Reiter, Sattler, Schmiede, der Pferde und des Viehs.

In Rottweil gibt es Darstellungen des Heiligen Georg am Grafenbrunnen vor der Volksbank, am Haus Nr. 22 in der Oberen Hauptstraße und im Heilig-Kreuz-Münster im Bild der 14 Nothelfer (um 1720), wo Georg als Ritter mit Drachen und dem Schild mit Georgskreuz dargestellt wird.