Frauen helfen Frauen und AUSWEGE will zum Gedenktag Mut machen

Rottweil. "Von Gewalt habe ich die Nase voll": das Motto der Aktion des Vereins Frauen helfen Frauen und AUSWEGE passt jahreszeitengerecht zum Beginn der ersten großen Erkältungswelle. Es gilt aber für Frauen und Mädchen in Notsituationen und soll eine Brücke schlagen zum neuen Tätigkeitsfeld des Vereins: der Prävention und Beratung bei sexuellem Missbrauch (AUSWEGE).

Heute wird weltweit der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen begangen. Er soll hinweisen auf die unterschiedlichen Arten von Gewalt, denen Frauen und Mädchen weltweit ausgesetzt sind – von organisierten Misshandlungen und Vergewaltigungen, über den schlechteren Zugang zu Bildung und Nahrung bis hin zu den unterschiedlichsten Formen von Gewalt, die auch in unserer Gesellschaft stattfinden.

Seit mehr als 20 Jahren betreut der Verein im Bereich Rottweil Frauen und Mädchen. Mit Hilfe der Aktion sollen Frauen, die in unserer Region Gewalt ausgesetzt sind, den Mut finden, sich Hilfe zu holen. In vielen Fällen geht es dabei, wie die Mitarbeiterinnen der Beratungsstelle erklären, nicht darum, sich aus Beziehungen endgültig zu lösen. Vielmehr hilft bereits das Zuhören und die Stärkung der Betroffenen, damit diese, sei es bei Gewalt oder sexuellem Missbrauch, im bestehenden Lebensumfeld selbstbewusster auftreten und so den Tätern signalisieren, dass weitere Übergriffe nicht mehr akzeptiert werden. In Bedarfsfällen wird vom Verein auch weitergehende Hilfe durch Begleitung zu Behörden oder Ärzten und anderen sozialen Institutionen geboten.

Zum Gedenktag heute, an dem am Rathaus sowie an der Beratungsstelle Fahnen gegen Gewalt an Frauen gehisst sind, werden nun in der Römer-Apotheke Rottweil Taschentuchpackungen mit einem Aufkleber ausgegeben, der auf die Aktion hinweist. Im Januar werden zwei Ausgaben der Apothekenumschau auf die Aktion und die Kontaktdaten des Vereins aufmerksam machen. So soll ein großer Personenkreis auf das Beratungsangebot aufmerksam werden. Die Verantwortlichen des Vereins hoffen, dass einige den Mut finden, neue Wege anzupacken.