Adrian Moore stellt beim Sommerkonzert in der Predigerkirche englische Orgelmusik vor. Foto: Baum Foto: Schwarzwälder-Bote

Beim Sommerkonzert in der Predigerkirche erklingt englische Orgelmusik

Von Angela Baum

Rottweil. Englische Orgelmusik stand im Mittelpunkt des Sommerkonzerts am Sonntagabend in der Rottweiler Predigerkirche. Der britische Organist Adrian Moore zauberte an der Orgel und entführte die rund 300 Zuhörer in die Klangwelten englischer Orgelmusik.

Moore spielte die Königin der Instrumente meisterhaft, mit packender Gestaltungsfreude und sehr einfühlsam. Zum Konzertauftakt erklang das fanfarenähnliche "Voluntary in D-Dur" von George Berg (18. Jahrhundert). Moore brillierte mit akzentuiertem, nuancenreichen Spiel, packend gerieten perlende Läufe in hellen, frischen Klangfarben.

Adrian Moore begeisterte die Zuhörer mit musikalischer Beweglichkeit, schon die ersten Klänge kündeten von der Virtuosität des Musikers. Präzise akzentuierte Klangfolgen bestachen etwa im dreisätzigen "Voluntary in a-moll" von John James. Hier gab Adrian Moore dem Adagio einen weichen, meditativen Klang und ließ kontrastierende Klangfarben wie im lebendigen Vivace deutlich werden. Kristallklare Modulationen, expressive Läufe bestimmten dieses Werk, das mit einer schön angelegten Fuge endete.

Eine besondere Leucht- und Strahlkraft verlieh Moore dem Concerto in G-Dur von William Hayes (1708-1777). Choralähnlich interpretierte der begnadete Organist den ersten Satz, ein expressives Adagio. Ausdrucksstark und mit dunklen Klangfarben agierte Moore im Andante, im tänzerisch-bewegten Menuetto endet die Komposition.

Alle Register zog Adrian Moore in Felix Mendelssohn Bartholdys Sonata IV in B-Dur. Orgelkunst par excellence bot Moore bereits im Allegro con brio, gesittliche Orgelliteratur bot sich im getragenen Andante. Rasante Läufe gab es im nuancenreichen, akzentuierten Allegretto, das ineinander verwobene Melodien bot. Kraftvoll interpretierte Moore den letzten Satz, ein Allegro maestoso.

Mit einem verspielten Motiv ließ das trumpet Minuet von Alfred Hollins aufhorchen, und mit Henry Smarts fulminanten und eruptiv gespielten Trio und Postlude endete der gelungene Konzertabend. Das Publikum erklatschte sich eine Zugabe, für die Adrian Moore das Postlude in D wiederholte.