Andreas Schmötzer konnte trotz 23 Körbe den Abstieg nicht verhindern. Foto: Rohde

Basketball: Rottweiler Werwölfe verlieren zweites Relegationsspiel gegen Nagold 78:82 und steigen in die Bezirksliga ab.

Relegation Landesliga/Bezirksliga, Rückspiel: TSV Rottweil – VfL Nagold 78:82 (19:18, 23:20, 18:20, 18:24). Es hat nicht sollen sein: Im entscheidenden zweiten Duell gegen den Bezirksliga-Vize wurde der Rottweiler Landesliga-Abstieg besiegelt.

Nun ist sie zu Ende – die fast vier Monate lange Warteschleife des TSV-Teams: Begonnen am 30. März mit dem Saisonende in der Landesliga, als Achter (Drittletzter). Dann das Warten und Zittern, Mitfiebern mit Tübingen III und Derendingen II. Wer schafft für die Neckarstädter einen freien Platz? "In den vergangenen Jahren hätte Rang acht immer zum Klassenerhalt gereicht. Dieses Mal nicht. Schade für uns", zeigte sich Spielertrainer Gero Neher enttäuscht.

Dabei war der TSV nach der 72:79-Niederlage im Hinspiel vor drei Wochen in Nagold in eigener Halle nochmals dicht dran am Ligaverbleib: In der 32. Spielminute führten die Werwölfe mit sieben Körben Vorsprung; die Verlängerung war in diesem Moment erreicht. Wende und Aufholjagd fast geschafft.

Anpfiff: Zunächst kam der Gastgeber gar nicht ins Geschehen: 0:6, 5:15 – nach fünf Minuten schienen bereits alle Felle davonzuschwimmen. Eine starke Aufholjagd mit acht Punkten von Elias Lopes sicherte im ersten Viertel nach zehn Minuten eine 19:18-Führung. Diese baute der TSV im zweiten Abschnitt bis zur 20. Minute mit einem 23:20 auf einen 42:38-Halbzeitstand aus. Vier Zähler Vorsprung – vier Punkte fehlten noch.

Angefeuert von einer stattlichen und lautstarken Kulisse mit den treuen Werwölfe-Fans schien der große Wurf plötzlich wieder greifbar. Rottweil warf alles in die Waagschale gegen die großgewachsenen Jungs des VfL – unter dem Korb mit guten Abschlüssen, auch von Nachwuchsspieler Kire Georgievski bei seiner Premiere im Herrenteam, und insgesamt hart im Nehmen in vielen verbissenen Zweikämpfen, die die Schiedsrichter einseitig zuungunsten der Rottweiler werteten. Dies kostete Fouls, bei Spielern wie Tobias Lux, Marc Gröger oder Elias Lopes enorme Kräfte und Konzentration durch den Substanzverlust. Dennoch legte das starke TSV-Trio Lux (19 Punkte), Lopes (19) und Schmötzer (23) zusammen 61 Körbe; und Lux versenkte zudem aus der Distanz bärenstarke fünf Dreier (insgesamt als Team acht).

Im dritten Durchgang verkürzte der VfL zwischen der 21. und 30. Minute mit 20:18 auf 60:58 für Rottweil. Sechs Punkte fehlte nun im entscheidenden letzten vierten Viertel – zehn Minuten Zeit, Hoffen und Bangen für die Werwölfe und ihren Anhang.

Reichen sollte dies am Ende nicht: Nagold zeigte sich abgezockt, holte Punkt um Punkt auf – und so stand es kurz vor dem Ende 78:78. In einer hektischen Schlussphase reklamierten die Rottweiler zusehens Aktionen gegen sich und bekamen durch technische Fouls vier Freiwürfe, die der VfL letztlich zum 82:78-Auswärtssieg verwertete. Nach der Schluss-Sirene feierten die Gäste ausgelassen den Aufstieg in die Landesliga.

"Dazu gratulieren wir als TSV Rottweil natürlich. Ich bin überzeugt, dass wir mit den Leistungen der vergangenen Landesliga-Runde, dem unglücklichen Abstieg und einem, wenn er zusammenbliebt, starken Kader mit Potential, in der Bezirksliga Alb/Bodensee eine gute Rolle unter den Top 3-Mannschaften spielen können", gibt Neher den Ausblick auf die bereits in wenigen Wochen beginnende Saisonvorbereitung und den Rundenstart Ende September/Anfang Oktober. TSV Rottweil: Andreas Schmötzer (23 Punkte/1 Dreier), Tobias Lux (19/5), Elias Lopes (19/1), Max Fuchs (7/1), Kire Georgievski (4), Marc Gröger (3), Niko Rapljenovic (2), Georg Klein (1), Gero Neher.