Religion: Mehr katholische Taufen

"Wir werden weniger, aber wir verlieren nicht unsere Aufgaben und Anliegen": Diese Kernaussage fasst die Situation der Katholiken in der Diözese Rottenburg-Stuttgart und im Diakonat Rottenburg zusammen.

Rottenburg. Die Sammelstatistik der Deutschen Bischofskonferenz für 2016 liegt nun vor und sie zeigt die Entwicklungen in den Regionen.

Die Zahl der Kirchenaustritte in der Diözese ist nach wie vor hoch, hat sich aber etwas abgeschwächt – und zwar von 14 480 im Vorjahr auf nunmehr 13 580. Die größte Zahl an Austritten wurde 2014 mit 18 169 verzeichnet.

Insgesamt leben in der Diözese 1,85 Millionen Katholiken (Vorjahr 1,86). Eingetreten oder wieder eingetreten sind 580 Personen (660). Die Zahl der Taufen stieg von 13 308 auf 13 429 an, die der Erstkommunionen von 14 583 auf 14 788. Als Gottesdienstbesucher gezählt wurden 174 709 Personen (176 395). Die Zahl der angebotenen Sonntagsgottesdienste lag bei 1703 (1720). 2011 lag diese Zahl noch bei 1799.

Spannend sind auch die Zahlen für das Dekanat Rottenburg. Dort leben 61 437 Katholiken. 5924 Personen nehmen an den Gottesdiensten teil, was einer Quote von 9,6 Prozent entspricht. Der Schnitt liegt in der Diözese bei 9,5 Prozent. Besonders fleißige Kirchgänger gibt es in Oberschwaben in den Dekanaten Saulgau (17,2) und Biberach (14,7). In Mühlacker (5,7) und Esslingen-Nürtingen (6,2) sind die Werte hingegen besonders niedrig.

Getauft wurden 2016 im Dekanat Rottenburg 472 Kinder, Trauungen gab es 127. Aus der Kirche ausgetreten sind 567 Personen, eingetreten sieben und wieder aufgenommen 18. Die Zahl der Bestattungen lag bei 456.

Deutschlandweit liegt die Zahl der Katholiken bei 23,6 Millionen (23,8), was 28,5 Prozent der Bevölkerung entspricht. Der Sekretär der Deutschen Bischofskonferenz, Pater Hans Langendörfer, kommentierte hierzu: "Wir freuen uns, dass fast ein Drittel der Bevölkerung zur katholischen Kirche gehört".

Viele Mitglieder seien aktiv in Pfarrgemeinden, Verbänden und sozial-karitativen Einrichtungen. Der Anstieg der Taufen zeige, dass es den Wunsch gebe, in dieser Kirche verankert zu sein.

Zu den Austritten sagte Langendörfer, dass es in jedem Fall nicht gelungen sei, den Glauben weiter zu geben. Es gelte, den ausgetretenen Menschen nachzugehen, um ihre Beweggründe zu verstehen und das Handeln danach kritisch zu prüfen, um es neu auszurichten.