Kommunales: Ortschaftsrat diskutiert über Verteilung von "Bürgergeld" / Dorffest wird gefördert

Rottenburg-Ergenzingen (Kra). Geldverteilen kann unter Umständen gar nicht so einfach sein. Dies machten die Anträge auf das begehrte "Bürgergeld" deutlich, welches Vereinen und Institutionen zur Verfügung steht, wenn sie ein Projekt anstoßen und sich selbst zur Hälfte an den Kosten dafür beteiligen. Die Höchstgrenze liegt bei 4500 Euro.

Das lief beim ADAC-Ortsclub, der für seine Kartfahrer zwei neue Karts anschaffen möchte, wobei er eines selbst finanziert, noch relativ ruhig ab. Vorsitzender Hans Nisch durfte sich über einen Zuschuss von 4500 Euro freuen. Auch die Freiwillige Feuerwehr bekam dieselbe Summe, um den in Eigenleistung erstellten Geräteschuppen fertigzustellen, in dem die historischen Löschgeräte und Spritzen untergebracht sind. Auch der Musikverein, der sich seine Nachwuchsarbeit auch im Zusammenhang mit der Grundschule einiges kosten lässt, bekam zur Anschaffung von zwei Musikinstrumenten 500 Euro, dann war es aber vorbei mit lustig.

Als nämlich der Antrag der Ortschaftsverwaltung aufgerufen wurde, der vorsah, das Dorffest mit einem Bürgergeld in Höhe von 4000 Euro zu unterstützen, weil Musikbands, Bühne und Aufbau, ein Zelt, eine Lautsprecheranlage, die Strom – und Wasserinstallation, sowie diverse Werbungskosten eine Menge Geld verschlingen, bevor überhaupt ein Liter Bier verkauft wird, gab es Diskussionsbedarf. Ganz offensichtlich auch deshalb, weil niemand so richtig wusste, (auch Cornelia Ziegler Wegner (Bürger für Ergenzingen), die kritisch hinterfragte, nicht), wie das seitens der Gemeinde gehändelt wurde und wird.

Nachdem das letzte reguläre Dorffest 2012 finanziell gründlich in die Hose ging, weil man sich in vielen Ausschüssen verzettelte und sich bei den Ausgaben schon im Vorfeld schlicht und ergreifend übernommen hatte und Vereine und Gemeinde am Schluss drauflegten, rückte die Verwaltung auch nur scheibchenweise mit einer Antwort heraus, bis dann klar war, dass die Dorffeste bislang immer auf irgendeine Art und Weise bezuschusst wurden. Dazu gab es Mittel aus dem Kulturetat.

Es folgte eine lang anhaltende Diskussion, bei der auch herausgestellt wurde, dass ein Dorffest etwas ganz anderes sei als ein Vereinsfest. Bei letzterem gehe es in erster Linie darum, auch einen Gewinn zu erzielen, der dem Verein bleibe, so der Ortsvorsteher. Rudi Schäfer (CDU – und Unabhängige) animierte dann dazu, Mittel aus dem Bürgertopf zur Verfügung zu stellen. Eine bessere Investition gebe es gar nicht, denn es werde eine kulturelle Veranstaltung für alle Bürger gefördert, so Schäfer. Letztlich wurde das Bürgergeld für dieses Vorhaben einstimmig gewährt.