In guter Laune präsentierten sich die Seniorchefs Sieglinde und Paul Richter (links) sowie Betriebsinhaber Peter Richter und Gattin Christa im Vorfeld der "Gläsernen Produktion. Guter Dinge waren an diesem Tage auch die Schweine, die sich allerdings alle (das hatten sie wohl abgesprochen) beharrlich weigerten, die Bildmitte groß auszufüllen. Foto: Ranft Foto: Schwarzwälder-Bote

Landwirtschaft: "Gläserne Produktion" auf dem Schönblickhof / Wohl der Tiere steht schon seit langem im Vordergrund

Landwirtschaft zum Anfassen bieten am Samstag und Sonntag, 24. und 25. Juni, bei der "Gläsernen Produktion" die Familien Richter auf dem Schönblickhof, der sich einen Kilometer von Ergenzingen linker Hand in Richtung Baisingen befindet.

Rottenburg-Ergenzingen. Unterstützt wird diese seit 1991 stattfindende Aktion von der dafür zuständigen Fachbehörde des Landratsamtes.

Wie Betriebsinhaber Peter Richter mitteilt, sehe man mit dieser Veranstaltung eine wichtige Botschaft darin, einer Gesellschaft, deren Bezug zur Landwirtschaft immer mehr verloren gehe und für die es immer schwerer werde, die Herkunft von Lebensmitteln nachzuvollziehen, vorrangig regionale landwirtschaftliche Produkte ins Bewusstsein zu rufen.

Landwirte wollen mehr Verständnis für ihre Arbeit erzeugen

Da es auch in Ergenzingen immer wieder zu Konflikten zwischen landwirtschaftlicher Arbeit und der Freizeitgestaltung von Bürgern komme, wolle man diese Tage auf dem Schönblickhof auch dazu nutzen, mehr Verständnis für die Arbeit der Landwirte zu wecken, so Richter.

Der Schönblickhof ist 57 Jahre alt. Der Betrieb siedelte im Jahr 1960 an den heutigen Standort um. Damals war der Schönblickhof ein typischer Mischbetrieb mit Milchkühen, Schweinen und Hühnern und deren Futter wurde auf eigenen Wiesen, Feldern und Äckern angebaut.

Die fruchtbaren Gäuböden waren schon immer eine hervorragende Basis für das Getreide. Letzteres diente vor allem der Mehl- und Futtermittelherstellung. Im Laufe der Jahre hat die Familie Richter sich den Anforderungen der Landwirtschaft gestellt, angepasst und dadurch natürlich auch weiter entwickelt.

Spezialisiert haben sich die Richters 1975 auf die Schweinehaltung auf Stroh. Diese wird auch heute noch praktiziert. Kurzum, das Wohlbefinden der Tiere stand schon zu damaliger Zeit im Vordergrund. Wer den Schönblickhof einmal besucht, der findet in den Stallungen Tageslicht, stetige Frischluft und quietschfidele Schweine vor, die natürliches Bewegungsverhalten und Wühlaktivitäten an den Tag legen, was zu einer gesunden Entwicklung der Tiere beiträgt. Natürlich ist die besondere Schweinehaltung – täglich muss reichlich Stroh eingestreut werden – mit mehr Arbeitsaufwand verbunden als Schweinehaltung auf Spaltenböden.

Auf den immer weniger werdenden Ackerflächen werden eine Vielzahl von Pflanzen angebaut. Dazu gehören der Mahlweizen zur Mehlherstellung, Futtergetreide und auch die im Gäu typischen Zuckerrüben.

Nach dem Bau der Gemeinschaftsbiogasanlage, die unmittelbar neben dem Hof betrieben wird, werden auch Energiepflanzen wie Mais und Hirse angebaut. Letztere dienen der Biogasanlage als Gärsubstrat.

Los geht das Programm mit "leichter Kost" am Samstag um 18 Uhr, wo die Möglichkeit zu einem Vesper besteht. Ab 19.30 Uhr (Einlass ab 18 Uhr) gibt es Kabarett mit Elke Pelz-Thaller, getreu dem Motto: "Watsch’n kriegt und trotzdem g’lacht". Karten für diese Veranstaltung gibt es im Autohaus Grammer, bei der Kreissparkasse oder der Raiffeisenbank Oberes Gäu.

Musikverein Ergenzingen übernimmt an beiden Tagen die Bewirtung

Vor und nach dem Kabarett unterhalten die bestens bekannten "Burroländer Musikanten" aus dem Neckartal. Der Sonntag wird um 10 Uhr durch einen Gottesdienst auf dem Hof eingeläutet, der vom Musikverein Ergenzingen umrahmt wird. Um 11 Uhr wird die "Gläserne Produktion" offiziell eröffnet, anschließend wird zum Frühschoppen eingeladen. Natürlich kann man sich beim anschließenden "Talk im Hof" auch über Spezielles informieren.

Auch die Küche der Besucher kann an diesem Tag kalt bleiben, denn die dienstbaren Geister des Schönblickhofes servieren zum Mittagessen das Beste aus Küche und Keller. Den ganzen Tag über finden Betriebsführungen statt, Viele Aussteller und Infostände von Kooperationspartnern sind vor Ort, es gibt ein großes Kinderprogramm, natürlich auch Kaffee und Kuchen und für den guten Ton sorgen am Sonntag die Musikkapellen aus Entringen und Oberschwandorf. Die Bewirtung obliegt an beiden Tagen dem Musikverein Ergenzingen. Das Ende der Veranstaltung ist für 17 Uhr vorgesehen.