Shanty-Chor organisiert Konzertreihe / Jugendkapelle und Kirchenchor Obernau mit von der Partie
Von Anne Jethon
Rottenburg-Obernau. "Musik verbindet" – ganz nach diesem Motto wurde am Wochenende in der Rommelstalhalle Obernau Musik gemacht und gesungen was das Zeug hält. Der Shanty-Chor aus Rottenburg trat mit dem Kirchenchor aus Obernau und der Jugendkapelle aus Obernau und Nellingsheim auf.
Samstagabend, 19 Uhr. Der Shanty-Chor macht sich bereit, vor dem großen Publikum in der Rommelstalhalle zu singen. Alle Mitglieder tragen Seemannskleidung mit blauer Kappe, einige tragen sogar passend zum Seemannsklischee einen Vollbart. Chorleiter und Dirigent Martin Dreiling gibt den Sängern ein Zeichen, dass jetzt begonnen werden kann. Die Halle füllt sich mit tiefem Männergesang; die Melodie erinnert an alte Seemannslieder, die bei der harten Arbeit gesungen wurden. Die Lieder handeln vom rauen Meer, der schönen Heimat oder vom Leben an Bord.
"Shanties" ist der Fachbegriff für die Arbeitslieder, die vom Shanty-Chor regelmäßig gesungen werden. "Früher hat man die Lieder auf dem Schiff oder auf dem Baumwollfeld bei harter Arbeit gesungen. Die Lieder mussten rhythmisch sein, damit man zum Beispiel einfacher gemeinsam an einem Tau ziehen konnte", erklärt Martin Dreiling.
Für den Abend in der Rommelstalhalle hat der Dirigent ganz besondere Lieder ausgewählt: Mal langsam und beruhigend, meistens aber schnelle, rhythmische und fröhliche Lieder. So wurden beispielsweise die Lieder "Ich schick dir eine Prise Sand" oder "Blaue Jungs" gesungen.
Der Shanty-Chor ist Organisator der neuen Konzertreihe "Musik verbindet". Die Idee ist, dass der Rottenburger Verein in die Dörfer kommt und mit den dortigen Musikvereinen und Gesangsvereinen Musik macht. "Normalerweise ist das ja immer andersrum. Die meisten Veranstaltungen finden einfach in der Kernstadt statt. Wir wollten diesen Trend jetzt einfach mal umdrehen", erklärt Egon Ruf, erster Vorsitzender der Marinekameradschaft Rottenburg, die zum Shanty-Chor gehört.
In Obernau findet die erste Veranstaltung statt, weil der Dirigent selbst in Obernau wohnt. Anette Klaiber-Bächle, vom Kirchenchor Obernau findet die Idee sehr gut: "Ich freue mich, dass das Dorf nicht in die Kernstadt kommen muss. Wir stehen voll hinter der Veranstaltung."
Der Kirchenchor sang am Samstagabend Sebastian-Blau-Lieder wie "Es steht eine Mühle im Schwarzwälder Tal" oder "Nähere". Auch die Mitglieder der Jugendkapelle freuten sich, Musik zu spielen. Lieder wie "Final Countdown" oder "Accidentally in Love" waren Teil ihres Repertoires.
Passend zum Liederabend wurde das Seemannsgericht "Labskaus" angeboten. Das Gericht ist eine norddeutsche Spezialität aus Kartoffeln, Rindfleisch, rote Beete, Gurke und Hering mit Spiegelei.
