Sie nahmen die Ehrung der Stadtkapelle persönlich entgegen (von links): Jürgen Zeeb (10 Jahre), Bruno Marchetti, Michael Dietz, Günther Koch, Paul Biesinger (alle 40 Jahre), Vorsitzender Stefan Ströbele, Andreas Eisele (25 Jahre), Walter Märkle, Erika Bolz, Hermann Sambeth, Gretel Wullrich und Roland Löhle (alle 40 Jahre). Foto: Stadtkapelle Foto: Schwarzwälder-Bote

Mitgliederversammlung: Stadtkapelle Rottenburg ist auf Kurs / Günther Koch als zweiter Vorsitzender verabschiedet

Nicht nur die Frühlingssonne sorgte für gute Stimmung im Zunfthaus. Der erste Vorsitzende der Stadtkapelle, Stefan Ströbele, konnte in der Mitgliederversammlung vor zahlreichen Orchester-, Ehren- und fördernden Mitgliedern eine positive Bilanz ziehen.

Es sei seine fünfte Vereinsversammlung und der Blick zurück bestätige die konstant hohe Leistung des Orchesters. Im vergangenen Jahr waren es über 60 Auftritte in großer Besetzung und kleineren Ensembles.

Neben den beiden gelungenen Konzerten in der Festhalle hob er die Umrahmung der Jubiläen der Firma Ensinger und der Metzgerei Wiech hervor, ebenso die 80. Geburtstage der Förderer Wilfried Ensinger und Walter Steger.

Musikalisch zwar ein kleiner Auftritt, aber eine besonders ehrenvolle Aufgabe sei die Umrahmung der Verleihung des Eugen-Bolz-Preises an Bundeskanzlerin Angela Merkel in Stuttgart gewesen. Dies zeige, wie sehr die Stadtkapelle mit der Stadt verbunden und in ihr verwurzelt sei.

Die Sorge um die Altpapiersammlungen teile man mit anderen Rottenburger Vereinen. Für das Engagement in der Sache bedankte er sich bei Organisator Klaus Holocher, Gemeinderat Jörn Heumesser und Turnvereinsgeschäftsführer Norbert Vollmer.

Ströbele freute sich über die erfolgreiche "Summer Music", bei der mit Unterstützung aus dem Bürgergeld-Topf ein attraktiver Musiker-Workshop für die ganze Raumschaft, der Ankauf eines Marimbaphons und ein gut besuchtes Abschlusskonzert in der Spitalkelter bewerkstelligt werden konnten. Man werde dieses Projekt auch 2017 wieder anbieten und in dieser Weise den Kontakt zu den umliegenden Musikvereinen pflegen. Für die Organisation dankte er Nikola Spaeth, Simone Ulmer, Andreas Schmidt und Wolfgang Ulmer.

17 qualifizierte Bewerber melden sich auf die Ausschreibung

Einschneidendstes Ereignis im Vereinsgeschehen war die Suche nach einer Nachfolge für Stefan Halder, der wegen verstärkter beruflicher Belastung als musikalischer Leiter des Landespolizeiorchesters seine Tätigkeit als Chefdirigent der Stadtkapelle aufgeben muss. Auf eine Ausschreibung im November hatten sich 17 qualifizierte Bewerber gemeldet, von denen drei im Februar zum Probedirigat eingeladen wurden.

Sowohl das Votum der von Stefan Halder und Michael Straub geleiteten Auswahlkommission als auch des Orchesters fielen auf den 37-jährigen studierten Trompeter Rainer Kropf. Mit einem Masterabschluss in Blasorchesterleitung und Dirigentenerfahrung – zuletzt in Meersburg und Albstadt – bringt der Leiter der Böblinger Musikschule sowohl die fachliche wie auch die organisatorische Erfahrung für diese anspruchsvolle Aufgabe mit, ist man sich bei der Stadtkapelle sicher. Beim Frühjahrskonzert will sich Halder mit einer originell konzipierten "Best-of"-Rückschau auf die mehr als fünf gemeinsamen Jahre verabschieden und zum Schlussstück den Dirigentenstab an Rainer Kropf übergeben.

Auch Tobias Maier freute sich in seiner Funktion als Bereichsleiter Musik über den lückenlos gelingenden Stabwechsel. Die unterschiedlichen Führungsprofile der beiden versprächen ein anregendes Kontrastprogramm nicht nur für die Musiker. Als Vizedirigent bedankte er sich bei seinen Teamkollegen Axel Hille und Michael Johner für krankheitsbedingt vermehrte Unterstützung.

Finanzbereichsleiter Wolfgang Ulmer berichtete von einer erfreulich stabilisierten Kassenlage, unter anderem dank eingehender Posten aus dem Vorjahr und zweier wetterbedingt erfolgreichen Bewirtungsfeste an Fronleichnam und beim Biergarten.

Das angekündigte Ausscheiden einiger Funktionsträger machte außerzyklische Wahlen erforderlich. Mit anhaltendem Applaus wurde der langjährige zweite Vorsitzende Günther Koch aus seinen Ämtern verabschiedet. Für ihn wurde Julia Hilbert einstimmig gewählt, die als Bereichsleiterin Organisation Unterstützung von Tim Letzgus bekommt. Den Bereich Jugend übernimmt von Nikola Spaeth ihre bisherige Stellvertreterin Simone Ulmer und Corinna Koch rückt auf deren Stelle nach. Als neuer Beisitzer wurde Marco Bernhard gewählt. Die Nachfolgeregelung für den stellvertretenden Bereichsleiter Musik und Notenwart, Ekkehard Kaupp, musste vorerst noch an den Ausschuss verwiesen werden.

Steffen Haap, stellvertretender Vorsitzender des Blasmusikverbands Neckar-Alb, lobte die Arbeit bei der Stadtkapelle, dem "Aushängeschild des Verbands". Er bestärkte den Verein unter anderem in der Fortführung der "Summer Music", bei der es nicht um Rivalitäten, sondern die Übernahme einer Vorbildfunktion gehe. Dann berichtete er vom geplanten Bau des neuen Musikzentrums des Blasmusikverbands in Plochingen, für das ein tragfähiges Finanzierungs- und Nutzungskonzept erstellt werden konnte.

Die Ehrung des Blasmusikverbands erhielten Oboist Ivo Puza für zehn Jahre und Saxofonist Günther Koch für 40 Jahre.

Für zehnjährige Vereinsmitgliedschaft wurden Max Pettenkofer, Norbert Vollmer, Felicitas Koenen, Jürgen Zeeb, Manfred Kaupp, Reinhold Lorch, Anne Malzkorn, Irene Schiebel, Rüdiger Schulze, Agnes von Ow-Wachendorf, Irmgard Jünger und Pia Helene Angstenberger geehrt. Für 25 Jahre wurde Bassklarinettist Andreas Eisele ausgezeichnet.

Seit 40 Jahren sind Herbert Bessler, Paul Biesinger, Erika Bolz, Herbert Heberle, Rupert Higi, Roland Löhle, Bruno Marchetti, Walter Märkle, Hildegard Neff, Richard Nesch, Elisabeth Norz, Günther Rauscher, Anna Scheit, Sofie Smoczynski, Josef Ulmer, Karl Vollmer, Herbert Wachter, Heinz Wiech, Richard Wiedmaier, Herbert Windisch. Gretel Wullrich, Ausschussmitglied Michael Dietz und der Ehrenvorsitzende Hermann Sambeth treue Vereinsmitglieder.