Mit modernem Gerät werden Brandherde aufgespürt. Foto: Schwarzwälder-Bote

Vielfältiges Programm bei der Feuerwehr Ergenzingen / Kraft der Rettungsschere beeindruckt die Kinder / Simulierter Fettbrand

Von Klaus Ranft

Rottenburg-Ergenzingen. Bei der Feuerwehr zu Gast waren 21 Kinder des Ferienprogrammes im Alter von acht bis zwölf Jahren. Die überwiegend jüngeren Feuerwehrmänner machten unter der Führung der erfahrenen Frank Baur, Martin Maier und Frank Veith Werbung in eigener Sache.

Zunächst erfuhren die Kinder einiges über die Konstellation der Ergenzinger Wehr und schauten einen Film über die Berufsfeuerwehr München. Dann konnten sich die Besucher als Feuerwehrmänner fühlen. Sie durften sich Ausrüstung und Atemschutzgeräte vorführen lassen und einen Notruf an die Leitstelle absetzen.

Anschließend wurden drei Gruppen gebildet, die dann Fahrzeuge, Geräte und das Feuerwehrhaus selbst erklärt bekamen. Einen Raum zu vernebeln, der dann mit einer Wärmebildkamera betreten wurde, rief besonderes Interesse hervor. Frank Baur und Martin Maier erklärten den Kinder die Funktion dieser Kamera, aber auch, dass es so den Wehrmännern in einem völlig verrauchten Raum gelingt, eine Wärmequelle oder einen Brandherd ausfindig zu machen, damit dieser bekämpft werden kann.

Wehrmänner als "Brandstifter"

Dass man niemals in der Küche eine Pfanne mit Fett auf dem Herd unaufbesichtigt lassen sollte, erfuhren die Kinder anhand eines Lehrbeispieles. Dabei durften sich die Wehrmänner sozusagen als "Brandstifter" betätigen, indem sie eine Pfanne mit Fett so lange erhitzten, bis letzteres brannte. Wichtig war den Feuerwehrleuten zu vermitteln, dass man brennendes Fett nur mit Sand oder einer Decke löschen kann, aber niemals mit Wasser. Warum, das erlebten die kleinen Zugucker live. Ein in das brennende Fett gegossener kleiner Becher Wasser genügte nämlich, eine meterhohe Stichflamme zu erzeugen, die im Ernstfall sofort das Mobiliar oder die Decke in Brand gesetzt hätte.

Höhepunkt des Tages war die Fahrt in zwei Feuerwehrautos mit Blaulicht und Martinshorn zu einer angenommenen Unfallstelle. Dabei lief alles so ab wie im Ernstfall. Da staunten die Kinder zunächst einmal, dass da nichts im "Hoppla-Hopp" ging und auch nichts dem Zufall überlassen wurde. Die entsprechenden Werkzeuge für die einzelnen Trupps wurden zuvor sauber abgelegt, je nach Trupp im Abstand von fünf oder zehn Metern vom Unfallobjekt entfernt. Es galt Verkehrssicherungsmaßnahmen zu ergreifen, die entsprechenden Aggregate auf Betrieb zu stellen, und kurzum alles, was zuvor tausendfach geübt wurde, in die Tat umzusetzen.

Da muss jeder Handgriff sitzen, denn oft geht es auch um Menschenleben, erklärte Frank Baur seinen kleinen Besuchern. Letztere staunten dann über die Kraft einer Rettungsschere, die hydraulisch betrieben, anscheinend mühelos den Holm einer Autotür durchschnitt. Letztlich durften sich die Kinder an der Kübelspritze, aber auch an den Tanklöschfahrzeugen im Spritzen üben, was besonders Spaß machte.