Dankesworte und ein kleines Präsent von Ortsvorsteher Reinhold Baur bekam Grundschullehrer Hermann Letzgus (links) für seine 35-jährige Tätigkeit in Ergenzingen. Fotos: Ranft Foto: Schwarzwälder-Bote

Bildung: Beliebte Pädagogen / Karin Haug und Hermann Letzgus verabschiedet

An und für sich ist es zum Ende eines Schuljahres eben so, Lehrer oder Lehrerinnen wechseln an eine andere Schule oder sie gehen in den wohlverdienten Ruhestand. Nichts Außergewöhnliches also, oder doch?

R ottenburg-Ergenzingen. Doch, das darf man getrost so sagen, zumindest, was den Schulstandort Ergenzingen betrifft. Dort verlor die Gemeinschaftsschule im Gäu mit Karin Haug eine Pädagogin, die 40 Jahre in den verschiedensten Schulformen unterrichtete.

Und in der Grundschule ging mit Hermann Letzgus ein Lehrer in den Ruhestand, der 40 Dienstjahre auf dem Buckel hatte. 35 davon verbrachte er in Ergenzingen.

Beide hatten für Ergenzinger Belange stets ein offenes Ohr

Die beiden "Urgesteine" erfreuten sich im Lehrerkollegium, aber auch bei den Schülern großer Beliebtheit. Und wurden am letzten Schultag selbstredend gebührend verabschiedet. Einerseits von den Schulleiterinnen Corina Schulakovski (Grundschule) und Isabelle Vogt (Gemeinschaftsschule). Andererseits von Ortsvorsteher Reinhold Baur. Der betonte, sich eigentlich nicht in Verabschiedungen einzumischen, in diesem Fall aber gerne eine Ausnahme machte.

"Sie haben sich nicht nur um ihre Schule, sondern auch um Ergenzingen verdient gemacht", lobte Baur die Lehrkräfte. Beide hätten für Ergenzinger Belange stets ein offenes Ohr gehabt und maßgeblich zur reibungslosen Weiterentwicklung der Grund- und Hauptschule zur eigenständigen Grundschule und zur Gemeinschaftsschule beigetragen.

Karin Haug, die 1975 in Ergenzingen anfing, sagte bei ihrer Verabschiedung: "Ergenzingen ist mir zur zweiten Heimat geworden, ich habe mich hier sehr wohl gefühlt, sonst wäre ich ja irgendwann gegangen. Ein Jahr hätte ich noch machen können, aber ich habe das aus privaten Gründen eben nicht gewollt."

Hermann Letzgus, der 1981 in die Gäumetropole kam, bekam gar ein Ständchen des Lehrerkollegiums zum Abschied. Der Titel "Sie müssen nur den Nippel durch die Lasche ziehn" erinnerte nicht zufällig an die vielseitigen Talente des erfahrenen Pädagogen. Der in seinem Ruhestand künftig die Spatzen pfeifen lassen, fröhlich sein und Gutes tun möchte. Ortsvorsteher Reinhold Baur würdigte das Wirken der beiden Lehrkräfte. Obendrauf gab es jeweils einen edlen Tropfen aus der Partnergemeinde Gols und ein "Ergenzinger Puzzle".