Die Chefin des Ergenzinger Fitnessclubs "Evolution", Anja Becker-Wehle (Bildmitte), macht derzeit Ergenzinger Floriansjünger fit. Foto: Ranft Foto: Schwarzwälder-Bote

Feuerwehr: Kameradschaft wird beim gemeinsamen Training genau so gesteigert wie Ausdauer, Kraft und Koordination

Dass Feuerwehrmänner und -frauen körperlich und geistig fit sind, davon kann man im Allgemeinen ausgehen. Was aber die Wenigsten wissen: Die Floriansjünger holen sich ihre Fitness nicht nur in einer großen Anzahl von Übungen, sondern sie treiben auch aktiv Sport.

Rottenburg-Ergenzingen. So ist der Fall in Ergenzingen, wo sich ein großer Teil der Wehr Radfahren, Laufen oder anderen Sportarten widmet. "Bislang machte das jeder für sich selbst", so Abteilungskommandant Frank Baur.

"Bis jeder von jedem wusste, wie und wo er sich sportlich betätigt, dauerte es eine Weile", sagt Baur. Nachdem man Gemeinsamkeiten entdeckt habe, sei die Idee entstanden, miteinander etwas zu machen, nämlich das Deutsche Feuerwehr Fitness-Abzeichen (DffA).

Eine überdurchschnittliche körperliche Leistungsfähigkeit ist im Feuerwehrdienst neben fachlichem Wissen die notwendige Voraussetzung zur Erfüllung der gesetzlich übertragenen Aufgaben. So steht es in den DffA-Grundsätzen und weiter: "Nur so könnten Feuerwehrangehörige dem täglichen Feuerwehrdienst mit seinen ständig wechselnden und plötzlich auftretenden Gefahrensituationen gerecht werden".

Verlangt wird dabei ein Steigern der Ausdauer, Kraft und Koordination. Das alles im Herbst oder Winter im Freien zu machen, sei schwierig so der Kommandant. So kam man auf die Idee, Teile der gestellten Aufgaben im Ergenzinger Fitnessclub "Evolution" zu absolvieren.

Gesagt, getan und so trafen sich am Montagabend neun Feuerwehrmänner zum Training. "Evolutionschefin" Anja Becker-Wehle nahm sich der "Herrschaften" dann persönlich an, natürlich im Feuerwehrshirt und dem guten Vorsatz, die Männer kräftig zu fordern. Das alles umsonst, denn Becker-Wehle erlässt den Floriansjüngern für die Dauer ihres Trainings die Kosten für deren Einheiten.

Die Wehrmänner dürfen sich dann unter je drei Disziplinen eine aussuchen: Die Ausdauer betreffend im Laufen, Schwimmen oder Radfahren, im Kraftbereich Klimmziehen, Bankdrücken oder Leitersägen und bei der Koordination haben sie die Wahl zwischen einem Parcours, dem Kasten-Bumerang-Test und dem Kombischwimmen.

Das Ganze wird dann je nach Alter, Zeit und den Punkten der Schwierigkeitsstufe der Disziplinen benotet und endet mit einer Prüfung. Diese wird durch den Landessportreferenten von Baden-Württemberg oder durch den jeweiligen Abnahmeberechtigten der Feuerwehr durchgeführt.

Abteilungskommandant Frank Baur zieht bereits jetzt ein positives Resümee: Die Geschichte habe einen angenehmen Nebeneffekt, meint er. Es fördere das Miteinander und die Kameradschaft. Vor allem aber hofft Baur, dass sich noch weitere Wehrmänner inspiriert fühlen und mitmachen.