Fasnetsumzug und Straßenfasnet in Schwalldorf / Lumpenkapelle führt Lindwurm an / Narrenzunft erweist sich als toller Gastgeber

Von Marly Scharnowski

Rottenburg-Schwalldorf. Die Narrenzunft Schwalldorf hat einen Extra-Draht zum Wettergott. Bei strahlendem Sonnenschein versammelten sich daher mehrere hundert Zuschauer an der Strecke des großen Umzuges.

Dass etwas Besonderes "im Busch" war, zeigte sich auch daran, dass viele fasnetsgekleidete Zuschauer auf der Schwalldorfer Steige und von Hirrlingen her zu Fuß unterwegs waren. Im Vorfeld hatte die Feuerwehr aktiv und freundlich mitgearbeitet.

Der Umzug begann mit der Lumpenkapelle Schwalldorf, die älter ist als die ganze Narrenzunft, wie Ortsvorsteher Klaus Krajewski, erklärte. Michael Kick (Vorsitzender) und Rolf Haaga (zweiter Vorsitzender) führten locker durch das Programm. Rolf Haaga ließ sich auch von einer Halsentzündung und Heiserkeit nicht davon abbringen. OB Stephan Neher gesellte sich im weißen Gehrock mit schwarzem Zylinder dazu. Der Heimatverein Schwalldorf führte als Gastgeber den Umzug an. Die Aufstellung des Zuges war gut durchdacht, nach einem größeren Block von Hästrägern kam jeweils eine Musikkapelle.

Teils schaurige Masken zu bestaunen

Es gab viele neue Gruppen, mit teils schaurigen Masken – alle haben ihre Sache gut gemacht. Beeindruckend war die komplette Narrenzunft Rottenburg mit all ihren Hästrägern, dem Hofstaat, der Musikkapelle und dem Fanfarenzug.

Die Baisinger Narren waren, wie könnte es anders sein, als Hopfa-Teufele unterwegs. Ortsvorsteher Horst Schuh mischte sich unter das Publikum, er wurde erkannt und war das "Opfer" von so manchem Streich.

Die Bad Niedernauer Stoagrättle, wunderschön anzusehen mit ihrem Häs, schossen den Vogel ab mit ihrer Kinderpyramide. Die Narrenfreunde aus Bergfelden ließen es sich nicht nehmen, ebenfalls ein "Pyramidle" zu zeigen – immerhin sind sie X/Y-+ und haben Rheuma.

Toll trieben es die Hexen, sie nebelten teilweise den Sprecherwagen total ein. Klaus Krajewski brummelte: "Da raucht man nicht und hat trotzdem die Nase und den Mund voller Rauch". Er wurde von Stephan Neher getröstet: "s isch halt Fasnet".

Viele neue Gruppen sind mit dabei

Der knapp zwei Stunden dauernde Umzug war gelungen, viele Hexen und neue Gruppen waren dabei, ob aus Sulzau, Wart, Bergfelden, Herrenberg, Wannweil, Neckarhausen, Seebronn, Dettensee, Bechtoldsweiler oder aus Tübingen.

Rolf Haaga und Michael Kick waren zufrieden. Klar sind die Vorbereitungen aufwändig, aber Angst vor "Randale", die es in letzter Zeit bei Umzügen gegeben hat, haben sie nicht. "Wir Schwalldorfer halten zusammen. Wir haben Freude an der Fasnet, das ganze Dorf macht mit, die anschließende Straßenfasnet war immer schön und hatte Erfolg". Dem kann man sich nur anschließen.