Volker Derbogen ist nicht mehr lange Erster Bürgermeister. Foto: Baum Foto: Schwarzwälder-Bote

Rücktritt: Volker Derbogen hört als Erster Bürgermeister auf / Volle Pensionsbezüge nach 40 Dienstjahren

Von Angela Baum

Vor wenigen Tagen hat Erster Bürgermeister Volker Derbogen Oberbürgermeister Stephan Neher um seine Entlassung aus dem Bürgermeisteramt in den Ruhestand gebeten.

Ro ttenburg . Dass dies eine vorzeitige Entlassung ist und auch die Gründe für Derbogens Rückzug wurden gestern bei einem Pressegespräch dargelegt. So wird der 31. August der letzte Arbeitstag von Volker Derbogen sein, vorgeschaltet sind einige Wochen Urlaub. Bis dahin möchte er wie bisher weiter arbeiten und auch ein aufgeräumtes Amtszimmer hinterlassen, sagte Derbogen.

Ende Juni wird Derbogen 61 Jahre alt. Seinen Rückzug vom Amt begründet er mit gesundheitlichen Problemen und persönlichen Gründen. Nicht zuletzt will er auch Zeit mit seinen drei Enkeln genießen, erklärte er gestern.

41 Jahre lang war Derbogen im öffentlichen Dienst tätig, seit 1998 ist er Erster Bürgermeister und hier mit Verwaltungsfragen und als Finanzbürgermeister tätig. Zuvor war er als Finanzdezernent des Landkreises Tübingen beschäftigt.

In Rottenburg war er, wie Neher betonte, stets ein loyaler Kollege im Bürgermeister-Trio und erlebte neben Neher auch dessen Amtsvorgänger Klaus Tappeser. Zwei Mal wurde Derbogen im Amt als Erster Bürgermeister bestätigt, zum letzten Mal im Jahr 2013.

Mit über 40 Dienstjahren erhält Derbogen volle Pensionsbezüge. Derbogen ist Vater von Drillingen, genauso wie sein Amtskollege Thomas Weigel. Am 10. Mai wird der Gemeinderat über Derbogens Ausscheiden befinden.

Neher wird demnächst Gespräche mit den Fraktionen darüber führen, wie es weiter geht. Er geht davon aus, dass die Stelle des Ersten Bürgermeisters wieder besetzt wird, nicht zuletzt, da eine Stadt der Größe Rottenburgs einen Finanzbürgermeister brauche, sagt Neher. "Der Umfang des städtischen Haushalts stieg in den vergangenen Jahren von 80 auf 120 Millionen Euro." Nach der Bewerbungsphase wird der Nachfolger frühestens Anfang 2017 die Stelle antreten.

Neher fand nur lobende Worte für seinen scheidenden Amtskollegen. "Es gibt selten jemand, der sich so intensiv in Probleme einarbeitet", sagte er. Die fundierte Sachkenntnis von Derbogen sei immer unverzichtbar gewesen. Hier sei es schwierig, jemand zu finden, der dies genauso kann.

Wie die Verabschiedung von Volker Derbogen aussehe, sei derzeit noch unklar. Derbogen selbst möchte keine große Verabschiedung in der Festhalle.