In der Ergenzinger Breitwiesenhalle war beim Kleinpariser Fasnetszirkus viel geboten: Die Tanzgarde (oben) brachte die Stimmung in der Halle zum kochen. Das Hexengericht (unten links), der schwebende Fleckahuper (unten Mitte) und ein Clown unterhielten die Gäste nicht weniger gut. Fotos: Baum Foto: Schwarzwälder-Bote

Tierdressur, Akrobatik und Clownerei beim ersten Kleinpariser Fasnetszirkus / Blätzlesbuabatanz kommt gut an

Von Angela Baum

Rottenburg-Ergenzingen. Mit einem großen Staraufgebot startete am Samstagabend der erste Kleinpariser Fasnetszirkus. Links und rechts von der Bühne standen in der Breitwiesenhalle beinahe echte Zirkuspferde, und Zunftmeisterin Gabi Schall freute sich über eine ausverkaufte Halle.

Das Programm im Zirkus ließ auch nichts zu wünschen übrig: Egal ob Tierdressur, Akrobatik oder Clownerei, alles war vom Feinsten und wie Moderatorin Steffi Dambacher betonte, "tausendmal geübt". Dass die Kleinpariser Zirkuswelt dem Publikum den Atem beim Schauen raubte, wie Gabi Schall vermutete, bewahrheitete sich.

Bereits der Narrensamen der Blätzlesbuaba und der Lausbühlhexen zeigte, was er draufhatte und legte einen flotten Kinderbrauchtumstanz hin. Dafür bekamen die Kinder auch schon ihre ersten Orden: Zunftmeisterin Gabi Schall geizte nicht mit Auszeichnungen. Danach wurde der ehemalige Präsident der Narrenzunft Ergenzingen, Günther Schweinbenz für 40 Jahre Mitgliedschaft in der Narrenzunft geehrt. Schweinbenz ist heute Ehrennarrenrat. Zudem erhielten Ingeborg Schweinbenz und Elisabeth Renz eine Urkunde für 40 Jahre Mitgliedschaft.

Es folgte der Blätzlesbuabatanz, der beim Publikum super ankam. Die Fleckahuper sorgten beim ersten Kleinpariser Fasnetszirkus nicht nur für schräge Töne, sondern ließen einen Musiker aus ihren Reihen sogar schweben. Marc Seitz bediente mit seinen Füßen zwei Posaunen und mit den Armen zwei Trompeten. Schließlich ließen ihn seine Kollegen sogar schweben, was den Fleckahupern viel Beifall brachte.

Vor das Hexentribunal kam Achim Branz – nicht nur weil er eingefleischter FC Bayern-Fan ist, sondern auch, weil er "von einem bösen Geist besessen" und "ein lebendiges Pulverfaß" sei. Dafür stempelten ihn die Lausbühlhexen mit dem Narrengerichtsstempel. "Lausbü-Lausbüh-Lausbühlium, der Fluch der Hexen geht um" – mit diesem Spruch wurde das Hexentribunal angekündigt. Nach dem schaurig-schönen Hexentribunal machte die Verwaltungsspitze die Bühne unsicher.

Oberbürgermeister Stephan Neher, Erster Bürgermeister Volker Derbogen und Bürgermeister Thomas Weigel kamen als Otte aus dem All, mit witzigen Alienkappen und sangen das Otte-Lied. Zudem verteilten sie freigiebig Süßigkeiten unter das Publikum. Andi Grammer hatte einen Auftritt mit Gitarre und Gesang, und auch der Halag und der Naze fanden ihre Fans im Publikum. Die "zwei Lombadze, der Halag und der Naze" zogen das Geschehen in der Stadt und auch im Flecken durch den Kakao. Da erfuhr man etwa, dass der Oberbürgermeister die ausländischen Gäste beim Stadtpokal auf "Schwenglisch" begrüßte, einem Mix aus Schwäbisch und Englisch.

Der TuS Ergenzingen habe den Stadtpokal ausgerichtet, und es kam zu einer Brötchenschwemme. Dies, da ein Vereinsmitglied einem Bäcker nachts beim Backen ausgeholfen hatte und dann viel zu viele Wecken übrig waren. Von Einbrechern, die in Ergenzingen gefangen wurden war die Rede und von Martin Baur, der in einen Teich gefallen ist. Beim Pfingstturnier des TuS soll es einen Wasserpark gegeben haben, und auch die Verwechslung von Alpenkaas und Alpakas habe zu Lachern geführt. Beschworen wurde von Halag und Naze nicht zuletzt die Zeit, in der es im früheren Ortschaftsrat so richtig zur Sache ging, mit Wipper und Gugel. Auch der Bahnwärter und die lebendige Schranke in Rottenburg bekamen ihr närrisches fett weg.

Zum Schluss gab es Showtänze mit der Juniorentanzgarde und der Tanzgarde der Narrenzunft. Bevor das große Finale auf der Bühne den Abend beendete, hatten noch Marie und Kathre ihren großen Auftritt. Sie verzauberten das Publikum im lila und rosafarbenen Tütü.