Narrenring: Vertretern sind auch viele Hexengruppen und laute Musik ein Dorn im Auge

Da sage mal einer, Narren seien nur an der Fasnet aktiv. Zweimal bereits trafen sich im Mai im Ergenzinger Zunftheim Vertreter der Zünfte des närrischen Freundschaftsringes Neckar Gäu zu einem Erfahrungsaustausch, zu dem Ringpräsident Thomas Fischer eingeladen hatte.

Rottenburg-Ergenzingen. Vor dem Hintergrund Qualität vor Quantität waren es zunächst die Umzugsplaner, die sich austauschten, dann die Vertreter der Narrenkapellen.

Bei den Umzugsplanern standen die Sicherheitskonzepte, die mit enormen Kosten zu Buche schlagen, auf der Tagesordnung. Dass sich mit dieser Angelegenheit mittlerweile auch die Arbeitsgemeinschaft südwestdeutscher Narrenvereinigungen und -verbände beschäftigt, wurde wohlwollend zur Kenntnis genommen.

Neue Medien sollen künftig besser genutzt werden

Ein weiteres Thema war die Kommunikation untereinander. Hier gelte es, die neuen Medien besser zu nutzen – insbesondere auch im Bezug auf negativ auffallende Fasnetsgruppen. Außerdem wurde ein Ringkalender gefordert, in welchem alle Termine der Ringzünfte zu lesen sind.

Kritisiert wurden auch die vielen Hexengruppen bei Umzügen. Ein Thema, über das man schon mehrfach diskutiert hatte, das aber bis heute bei etlichen Zünften nicht ernst genommen werde. Dass die Zuschauer bei Umzügen langsam, aber sicher von den vielen Hexengruppen genug haben, dürfe man nicht außer acht lassen, so die Meinung.

Überhaupt gelte bei Umzügen oft "Weniger ist mehr". Die Zünfte sollten anstatt irgendwelcher Hexen lieber örtliche Gruppen für ihren Umzug gewinnen. Sie seien stets eine Bereicherung.

Immer mehr werde auch deutlich, dass bei Umzügen ein Mangel an Musikgruppen herrsche. Narren ohne Musik seien wie Butter ohne Brot. Einig war man sich darüber, dass die Zünfte sich bemühen sollten, bei Auswärtsbesuchen eine Musik mitzubringen. Letztlich wurde auch die oft zu laute Musik auf Umzugswagen kritisiert. Sie störe die Umzugsansage und die Musikkapellen. Letztlich sei auf die Musikauswahl zu achten. Ein Fasnetsumzug sei schließlich keine "Loveparade".

Bei der Tagung der Musikusse wurde deutlich, dass deren Spielfähigkeit nur bei voller Besetzung gewährleistet sei. Es wurde angeregt, die Zusammenarbeit mit den örtlichen Musikvereinen zu suchen. Dazu brauche es natürlich ein gewisses Fingerspitzengefühl.

Außerdem war auch ein gemeinsamer Auftritt aller Narrenkapellen ein Thema. Ein gewisser logistischer Aufwand sei auch der Transport der Musikinstrumente. Eine Versicherung für die Instrumente wird derzeit noch abgeklärt.

Letztlich soll auch eine Ring-CD mit den Narrenmärschen der Zünfte herausgebracht werden. Wann, wie und wo, soll durch den Vertreter der Narrenzunft Hirschau in Zusammenarbeit mit dem Neckar-Gäu-Präsidium geklärt werden.