Sie gewannen den ersten Preis beim Architektenwettbewerb in Hailfingen: Ernst-Martin Rempfer (von links), Marco Hippmann und Lukas Sage. Foto: Baum Foto: Schwarzwälder-Bote

Architekten: In Hailfingen hat das Preisgericht entschieden / Schulhof bildet den Mittelpunkt der Bauwerke

Rottenburg-Hailfingen. Diskussionen um den Standort für die neue Grundschule sind Schnee von gestern. Denn in der Ortsmitte soll eine neue Grundschule entstehen. Das Preisgericht des Architektenwettbewerbes entschied sich für eine dreiteilige Lösung: So wird die neue Grundschule gegenüber dem Rathaus aus drei Gebäudeteilen bestehen.

Oberbürgermeister Stephan Neher betonte, dass der klare, dreiteilige Gestaltungscharakter die Jury letztlich überzeugt habe. Neher hob bei der gestrigen Vorstellung der Entwürfe hervor, dass die Entscheidung im Preisgericht einstimmig gewesen sei.

Der erste Preis geht demnach an eine Architekten-Arbeitsgemeinschaft. Zu ihr gehören Rempfer Architekten aus Mössingen sowie das Architekturbüro Hippmann/Hardegger aus Stuttgart. Der zweite Preis wurde an Panzer Architekten aus Stuttgart vergeben. Weitere Plätze wurden nicht vergeben, da teilweise die Anforderungen und Vorgaben nicht erfüllt wurden.

Die neue Schule soll 2,5 Millionen Euro kosten, so Neher. Davon wird die Stadt 33 Prozent an Schulbauförderung zurückbekommen. Am Donnerstagabend fiel die Entscheidung, welcher Entwurf den Zuschlag bekommen würde.

Neher betonte, dass der Jury die Entscheidung nicht leicht gefallen sei. Für den Neubau der Grundschule bietet der erste Preis nun die Grundlage. Vorgabe war, dass sich die neue Schule in die Ortsstruktur einfügen soll.

"Die Frage war, wie die Ortsmitte, der Rathausplatz und der Schulhof unter einen Hut gebracht werden", erklärte Neher. Auch war wichtig, dass Zelte bei Festen weiterhin ihren Platz finden.

Die Aufgabe lösten Rempfer und Hippmann/Hardegger auf eine geniale Art und Weise. Denn der Musiksaal kann auch bei Festen genutzt werden und bekommt ein eigenes Gebäude, dessen eine Seite an Festen ins Freie hin geöffnet werden kann.

Der Schulhof bildet den Mittelpunkt der drei Gebäude, er ist überdacht und kann so auch als Foyer genutzt werden. Ein weiterer Pausenhof befindet sich im geschützten Bereich neben der Schule. Der Platz zwischen Metzgerei, Dorfladen, Schule und Rathaus soll einheitlich gestaltet werden, die Straße wird eine bunte Asphaltdecke erhalten, so dass die Autofahrer langsamer fahren. Zwei Zebrastreifen werden zum Schutz der Kinder eingerichtet.

Neher betonte, dass die schöne Art und Weise, wie sich die drei Schulgebäude ins Dorfbild einfügen, den Ausschlag für die Entscheidung gab. Ein Gebäudeteil ist der besagte Musikraum, ein zweiter bietet Platz für die Klassenzimmer. Das dritte Gebäude wird die Mensa mit Ganztagesbereichen unterbringen. Wichtig war dem Preisgericht auch, dass die Schulgebäude weder Kirche noch Rathaus überragen. "Die Aufteilung in drei Gebäude ist gut und sehr gelungen", erklärte Neher.

Architekt Ernst-Martin Rempfer erklärte, es sei ein großer Tag, wenn eine so gute Nachricht eintreffe wie die vom ersten Preis beim Architektenwettbewerb. Viele Punkte seien zu lösen gewesen: "Es war einer der schwierigeren Wettbewerbe."