Viele Gedanken machten sich die beauftragten Architekten zur neuen Grundschule und der Gestaltung der Ortsmitte in Hailfingen. Foto: Rath Foto: Schwarzwälder-Bote

Infrastruktur: Neue Grundschule in Hailfingen wird im Zentrum gebaut / Diskussionen um Verkehrssicherheit

Die Grundschule in Hailfingen wird neu gebaut. Lange wurde diskutiert, wo hierfür der richtige Ort sei. Zur Auswahl stand die Ortsmitte und ein Standpunkt etwas außerhalb neben der Halle. Die Beurteilungskommission hat sich nun für die Dorfmitte entschieden.

Rottenburg-Hailfingen. Insgesamt sechs Entwürfe hatte die Beurteilungskommission Mitte Januar zu begutachten und bewerten. "Das ist das Schöne an solchen Ausschreibungen, es wird eine Aufgabe gestellt und man erhält verschiedene Lösungen", erklärte Markus Gärtner vom Hochbauamt. Das Rennen machte schließlich die Idee einer Architekten-Arbeitsgemeinschaft, bestehend aus dem Büro Rempfer Architekten aus Mössingen und dem Stuttgarter Marco Hippmann.

Die neue Grundschule umfasst drei Gebäude. "Im Zusammenspiel mit dem Rathaus bildet es das neue Gesicht des Ortskerns", erläuterte Marco Hippmann am Dienstagabend dem Gemeinderat. Der Zugang erfolgt ebenso wie beim Rathaus auf der Westseite, wo auch die Kirche, der Dorfladen und die Metzgerei liegen. Der Schulhof befindet sich in einem geschützten Bereich, nicht direkt an der Hadolfinger Straße. Der Verkehr soll an dieser Stelle beruhigt werden, damit die Kinder in Sicherheit zur Schule gelangen können.

"Unser Ziel war es, die schon bestehenden Gebäude mit einzubinden und die Gebäudekörper so zu treffen, dass das Ortsbild nicht gestört wird", so Hippmann. Sein Projektpartner Ernst-Martin Rempfer führte weiter aus: "Zwischen den verschiedenen, zentralen Einrichtungen des Orts werden viele Wegverbindungen geschaffen."

Durch den gewählten Standort wurde ein Mehrwert geschaffen. Neu ist nämlich ein Musiksaal. Seine Besonderheit erklären die verantwortlichen Architekten folgendermaßen: "Er ist nicht nur eindimensional für die Schule gedacht. Vielmehr sollen dort abends Konzerte oder andere Vorführungen stattfinden können." Durch die davor angelegte Treppe ergibt sich vor allem im Sommer ein tolles Ambiente.

Geteiler Meinung waren die Gemeinderäte bezüglich des Standortes. "Ich habe mir in den letzten Wochen die Standorte angeschaut, die Ortsmitte halte ich für falsch", nahm Peter Cuno von der WiR-Fraktion Stellung. Ähnlicher Meinung war auch Christian Hörburger (Die Linke): "Die Gebäude sind geglückt, aber alles andere basiert auf dem Prinzip der Hoffnung, dass durch den Verkehr keine Gefahren für die Schüler entstehen. Ein Bau außerhalb hätte mich gefreut."

"Ich halte die Lösung so für richtig", beteuerte hingegen die SPD-Vertreterin Gabriele Hagner. Ebenso sah es auch OB Stephan Neher: "Wir haben bei diesem Entwurf einen Mehrwert durch die Gestaltung eines ganzen Platzes in der Ortsmitte. Es grenzt ja schon fast an ein Wunder, dass die Kinder in der Kernstadt ihr 18. Lebensjahr erreichen bei so viel Verkehr." Stattdessen seien sich die Schulleitung und die Eltern einig gewesen, dass ein Ort weit weg von allen Anderen mehr Gefahren mit sich bringe.

Der Gemeinderat stimmte schließlich für die Neugestaltung der Ortsmitte mit dem Bau der neuen Grundschule mit acht Enthaltungen und einer Gegenstimme.