Konzertabend zum Baisinger Kirchenjubiläum / Musikverein und Männerchor ziehen Publikum in den Bann / Besucher singen mit

Von Angela Baum Rottenburg-Baisingen. Stehende Ovationen für die Musiker, tosender Applaus: Überwältigend war der Erfolg des Kirchenkonzertes am Sonntagabend in der St. Anastasia-Kirche, und auch die Spendenkörbchen waren am Ende gut gefüllt. Mit dem Erlös soll eine Statue der Heiligen Anastasia erworben werden, die derzeit von einem Künstler angefertigt wird. Mit Jubelklängen wurde der Konzertabend eröffnet, den Musikverein und Sängerabteilung des Sportvereins gemeinsam gestalteten. Beethovens Hymnus "Die Himmel rühmen" bildete den Auftakt des Konzertes, hier brillierte der Männerchor mit den Musikern des Musikvereins.

Konstantin Pfeffer als Vorsitzender des Musikvereins begrüßte die zahlreichen Gäste. Das Auftaktstück sei eines der bekanntesten geistlichen Lieder. Vor 250 Jahren wurde in Baisingen der Grundstein gelegt für die St. Anastasia-Kirche, so dass heuer das runde Jubiläum gefeiert werden könne. Für Stephanie Martini, die Dirigentin des Musikvereins, sei es eine klare Angelegenheit gewesen, im Jubiläumsjahr ein Kirchenkonzert mit dem Männerchor zu gestalten. Es habe etliche Proben gegeben, "wir sind auf den Abend gut vorbereitet". Die Zuhörer könnten die besondere Resonanz des Kirchenraumes und die geistlichen Lieder genießen.

Margret Straub führte durchs Programm und erklärte, dass das zweite Lied, "Hymn for a child" vom Komponisten James Swearingen für seine beiden Enkeltöchter geschrieben wurde. "Jesus wiegt dich in den Schlaf", heißt es da, Swearingen war derart erfreut über die Geburt seiner beiden Enkeltöchter, dass er ihnen dieses wunderbare Wiegenlied mit auf den Weg ins Leben gab.

Fulminant und fast schon bombastisch geriet der "Jägerchor" aus dem "Freischütz" von Carl Maria von Weber. "Was gleicht wohl auf Erden dem Jägervergnügen, den Hirsch zu verfolgen durch Dickicht und Teich", sangen die Sänger aus voller Kehle. Mit Pauken und Trompeten begleitete der Musikverein den Vortrag, und einige im Publikum sangen sogar leise mit.

Nur der Musikverein alleine interpretierte Leonard Cohens "Hallelujah", welches mittlerweile von zahlreichen Bands und Musikern gecovert wurde. 1984 veröffentlichte der kanadische Sänger und Komponist das Lied, welches daraufhin einen Siegeszug rund um den Globus antrat. Der Musikverein gestaltete seine Interpretation facettenreich und spannungsgeladen, mit meditativ-besinnlichem Grundtenor.

Der Männerchor unter der Leitung von Joachim Herm interpretierte die "Waldandacht" von Franz Abt romantisch-verträumt, Konstantin Pfeffer brillierte als Solist. Das Stück beschreibt, wie Gott durch den Wald geht und ihn auch die kleinen Blümchen lobpreisen.

Im "Präludium und Choral" von Roland Kern verbarg sich der Hymnus "Nun danket alle Gott, mit Herzen Mund und Händen", hier wurde mitgesummt oder mitgesungen.

Einer der Höhepunkte des Konzertabends war auch das "Ave Maria" von Kees Vlak. Hier faszinierten feine Gesangslinien und imposante Tutti. Gestiftet wurde das Stück vom Ehrendirigenten Siegfried Wollwinder-Schiller.

Mit einem Hymnus von Friedrich Silcher, den der Männerchor entbot, sowie mit einem "Amen" von Pavel Stanek endete der gelungene Konzertabend. Die Zugabe sei schon seit langer Zeit ein Herzenswunsch von Dirigentin Stephanie Martini gewesen – es war "Großer Gott, wir loben dich" von Musikverein und Männerchor gemeinsam musiziert. Die Zuhörer sangen kräftig mit.