Wolfgang Wütz gerät unter den Federwisch von Zunftmeisterin Gabi Schall / Ergenzinger Narren sind startklar

Von Klaus Ranft

Rottenburg-Ergenzingen. Die fünfte Jahreszeit hat am Abend des Dreikönigstages das närrische "Kleinparis" in Beschlag genommen.

Pünktlich um 18 Uhr waren Lausbühlhexen, Stricker, Lerchenfänger und Bläzlessbuaba unter den Klängen der Fleckahuper vor dem Rathaus aufmarschiert, um sich vom Staub und Muff des vergangenen Jahres befreien zu lassen.

Zunftmeisterin Gabi Schall konnte zu diesem Prozedere auch zahlreiche Schaulustige willkommen heißen. Nachdem die Masken entstaubt und ihnen der feuchtfröhliche Odem eingehaucht war, erinnerte Zunftvize Alexander Nisch an den wahren Sinn der Fasnet: "Mir send Narra ohne Reu, am Aschermittwoch isch vorbei", und verglich so ein Narrenleben mit den Zeigern einer Uhr "ond isch no die Omdrehong rom, no stoht mer do ond gucket domm".

"Morgawegga" am 18. Januar

Natürlich geriet auch heuer ein Prominenter unter den Federwisch der Zunftmeisterin. Dieses Mal war es Wolfgang Wütz, der "Topbänker" und "heimliche Ackermann" der Raiffeisenbank Oberes Gäu, wie Gabi Schall ihn betitelte. Seine beste Tat im vergangenen Jahr sei eine 1000-Euro-Spende gewesen, die die Narrenzunft erhalten habe.

Wütz, dem nahe gelegt wurde, auch weiterhin so freigiebig zu sein, durfte sich innerlich mit einem Schnäpsle reinigen. Dann erhielt er sogar noch einen Titel, welcher dem Bankvorstand sein letztes Berufsjahr versüßen soll: Er wurde zum ersten "Raiba-Narrenbüttel" ernannt.

Ansonsten geht die Narretei im Ort am Sonntag, 18. Januar, mit dem "Morgawegga" durch die Fleckahuper und dem anschließenden Kirchgang weiter. Am Samstag, 24. Januar, gibt es wieder einen Kappenabend im Zunftheim mit selbst gestricktem Programm.

Am Freitag, 6. Februar, steht ein Nachtumzug auf der Tagesordnung, der anschließende Maskenball findet in der närrisch herausgeputzten Breitwiesen-Halle statt. Am Samstag, 7. Februar, kommt der Narrensamen mit einer Kinderfasnet in der Breitwiesen-Halle zu seinem Recht.

Rund geht es dann im närrischen "Klein-Paris" am Schmotzigen Donnerstag, 12. Februar. Zunächst werden die Kinder vom Joch des Lernens befreit und um 12.30 Uhr muss Ortsvorsteher Reinhold Baur der Narrengewalt Tribut zollen und den Rathausschlüssel herausrücken. Abends ist Wirtshausfasnet angesagt.

Der Freitagabend, 13. Februar, steht im Zeichen der Fleckafasnet, die insbesondere ein Geheimtipp für "Mäschkerer" ist.

Der Brauchtumsabend am Fasnetssamstag, 14. Februar, beginnt für "Schlemmer" um 17.30 Uhr. Die Chefköche der Zunft warten mit kulinarischen Genüssen auf. Im Nachhinein gibt es ein großes närrisches Programm, welches unter dem Motto "Kleinpariser Fasnetscircus" steht. Dabei erleben die Besucher alle Stimmungskanonen der Zunft in voller Aktion.

Am Sonntagabend, 15. Februar, steht eine Narrenparty mit der Joe Williams-Band im närrischen Kalender. Mit dem Umzug, der am Fasnetsdienstag, 17. Februar, um 13.30 Uhr starten wird, geht es dem Ende der Fasnet entgegen. Letzteres wird dann mit der Verbrennung der Fasnetmuader unter Heulen und Wehklagen eingeläutet.