Friedhelm Maus (rechts) und Oskar Stihl (links) gastierten mit ihren Randen-Musikanten (oben links) zum 23. Male beim Pfingstturnier in Ergenzingen. Beide waren sie bei allen Auftritten dabei. Dirndl, Karohemd und Krachlederne zählen schon seit etlichen Jahren zum Outfit der Festzeltbesucher beim Volksfest im Gäu. Die A-Juniorenteams (unten links) mit klangvollen Namen kurz vor der samstäglichen Eröffnungsfeier. Mit 2:1 schlug am Samstagnachmittag eine Rottenburger Prominentenauswahl (unten rechts), unter anderem mit OB Stephan Neher und Baubürgermeister Thomas Weigel, unterstützt durch Migranten aus Gambia, ein syrisches Flüchtlingsteam. Foto: Schwarzwälder-Bote

Volksfest: Großer Andrang an allen Tagen des Pfingstturnieres / Heimvorteil für Marcella Carin / Karl Schäfer: "Toll gelaufen"

Von Klaus Ranft

Das 45. Volksfest im Gäu hielt, was es versprach: Guten A-Juniorenfußball mit namhaften Teams und ein Rahmenprogramm im Festzelt, das die Besucher magisch anzog.

Rottenburg-Ergenzingen. So wurde die freitägliche Dirndl- und Lederhosenparty bei vollem Festzelt zum Volltreffer. Binnen kurzer Zeit brachte die Kapelle "Allgäu Power" Jung und Alt auf die Bänke. Das Prinzip des Veranstalters, Tische mit Verzehr im Vorfeld zu verkaufen, machte sich bezahlt. Insbesondere Firmen nutzten dieses Angebot für ihre Mitarbeiter. Ein namhafter Unternehmer dazu: "Wir haben diese Geschichte bislang immer beim Cannstatter Volksfest praktiziert, seit dem letzten Jahr machen wir das in Ergenzingen. Das spart Zeit und Geld". "Allgäupower" ließen es richtig krachen. Von Liebesschnulzen wie "Ti amo", bei der es rote Herzchen regnete, bis hin zu Chartbreakern oder Rock- und Pophymnen war alles dabei. Die meisten der vorwiegend jungen Gäste im Publikum waren im Dirndl oder in Lederhosen gekommen.

Der Samstag wurde durch ein Prominentenspiel einer durch Migranten verstärkten Rottenburger Stadtauswahl gegen ein Team syrischer Flüchtlinge eingeläutet, das vor stattlicher Zuschauerkulisse stattfand. Dass die Syrer mit 1:2 verloren, hatten sie ihrer mangelhaften Chancenverwertung zu verdanken.

Dickes Lob für Wolfenhausener Musiker

Ab 16 Uhr war zum Seniorennachmittag im Festzelt eingeladen. Für den guten Ton sorgte der Musikverein Wolfenhausen, der sich ein dickes Lob von den älteren Mitbürgern einheimsen durfte. "Das war Blasmusik nach unserem Geschmack", so eine Besucherin, die sich vor einem Jahr in die Seniorenresidenz eingekauft hat und zum ersten Mal diesen Nachmittag besuchte.

Das Vorabendprogramm bestritt Schlagersängerin Marcella Carin, deren Großeltern aus Ergenzingen stammen und die ihren Heimvorteil genoss. Sie leitete über zu Geri, dem Klostertaler, der aufgrund seiner musikalischen Vielseitigkeit zu begeistern wusste – ob auf seiner steirischen Orgel, Dudelsack, Panflöte, Alphorn oder Xylofon. Er lieferte mit Eigenkompositionen gute Stimmung in das nahezu voll besetzte Zelt.

Der Pfingstsonntag stand im Zeichen der Randen-Musikanten, die zum 23. Male zum Volksfest ins Gäu reisten. Allerdings brauchten diese heuer etwas länger, um insbesondere die Jugend, ausstaffiert mit Dirndl, der Krachledernen oder dem Karohemd, auf die Bänke zu kriegen.

Den Grund dafür lieferte Dirigent Alexander Mayer, nach fünfjähriger Abstinenz wieder Chef der Kapelle: "Wir können nicht das ganze Stimmungspulver am Anfang verschießen, schließlich müssen wir die Besucher sechs Stunden lang bei Laune halten". Das taten die "Randen" dann auch und sie begeisterten mit ihrem unerschöpflichen böhmisch-mährischen Repertoire, welches durch Soloeinlagen ergänzt wurde.

Für ein voll besetztes Zelt am Sonntagabend sorgte die Joe Williams-Band, deren Musik insbesondere die jüngere Generation begeisterte und diese auf die Tanzfläche und Bänke brachte. Infolge des Massenandranges musste das Zelt ab 22.30 Uhr geschlossen werden.

Musikverein spielt zum Frühschoppen auf

Für einen ausgedehnten Frühschoppen sorgte gestern drei Stunden lang der Musikverein Ergenzingen mit flotter Blasmusik. Den Schlussakkord setzten die bekannten "Lausbuba" und der vom Fernsehen her bekannte Akkordeonvirtuose Jörg Hauser. Alles in allem gesehen zog TuS-Vorsitzender Karl Schäfer das Fazit: "Toll gelaufen".