Das Herzstück der innen renovierten Heilig-Geist-Kirche ist die neue Gemeindeinsel, hell ausgeleuchtet und mit Fußboden – und Banheizung. Diese durften die Gläubigen am Sonntag das erste mal in Beschlag nehmen. Foto: Ranft Foto: Schwarzwälder-Bote

Religion: Renovierung der Heilig-Geist-Kirche ist abgeschlossen / Arbeiten werden von allen Seiten als äußerst gelungen gelobt

Was rund neun Monate währte, wurde am Sonntag endlich gut. Die innen sanierte Heilig-Geist-Kirche wurde bei einem feierlichen Festgottesdienst, der von Rottenburgs Weihbischof Thomas Maria Renz zelebriert wurde, den katholischen Gläubigen übergeben.

Rottenburg-Ergenzingen. Pfarrer Klaus Rennemann durfte an diesem Sonntagmorgen neben dem Weihbischof auch fünf Konzelebranten – darunter auch die im Ort bekannten Pfarrer Gerhard Nisch, Georg Egle, Donathos Asomugha und Antony Manu sowie die Architektin Antje Krauter, am Bau beteiligte Handwerker – und darüber hinaus zahlreiche Gläubige begrüßen, die die neue "Gemeindeinsel" nebst zusätzlicher Bestuhlung in Beschlag genommen hatten.

Nach der liturgischen Eröffnung des Gottesdienstes widmete sich Weihbischof Thomas Maria Renz zunächst dem neuen Taufbrunnen, der an der Nordseite des Kirchenschiffes seinen Platz gefunden hat. Nach der Entzündung der Osterkerze und der Segnung des Wassers folgte die Erneuerung des Taufversprechens.

Im weiteren Verlauf wurde der ebenfalls neue Ambo geweiht, dessen Segnung der Weihbischof in seiner Wichtigkeit der Altarweihe gleichstellte.

Seine Predigt begann Renz mit einem Glückwunsch an die Kirchengemeinde. Man staune, was nach dieser Innenrenovierung aus der früheren Heilig-Geist-Kirche geworden sei, so Renz. Da früher Altar und Ambo weit weg von den Gläubigen gewesen seien, habe der Pfarrer wohl ab und zu seine Schäflein mit dem Fernglas suchen müssen, so Renz, der daran erinnerte, dass man im Jahr 1969 die nunmehr 50 Jahre alte Kirche mit 500 Plätzen gebaut habe.

Er habe sich von Pfarrer Klaus Rennemann sagen lassen, dass Gottesdienste an normalen Sonntagen in heutiger Zeit von etwa 100 Gläubigen besucht würden. Man merke, dass sich die Kirche, aber auch die Gesellschaft in den vergangenen 50 Jahren verändert hätten. Darum sei bei der Sanierung der Heilig-Geist-Kirche vor allem den Bedürfnissen der Menschen Rechnung getragen worden.

Geblieben seien die Umfänge und das große Dach, unter dem die Gläubigen Schutz suchen. Aber in ihrem Inneren habe sie das Gotteshaus feiner, wärmer und zu den Menschen hin entwickelt.

Er finde es äußerst gelungen, was Architektin Antje Krauter, unterstützt durch Matthias Ludwig, die Künstler und Handwerker sowie der Kirchengemeinderat hier geschaffen hätten. Renz bezeichnete die sogenannte "Insellösung" mit dem Bereich des Altars, dem Gemeindebereich, der Begegnungsmöglichkeit beim Haupteingang und dem neu geschaffenen Taufbereich als "einfach großartig".

Zu einem besonderen Erlebnis für die Gläubigen wurde dann die Weihe des Altars, in dessen Öffnung der Weihbischof zunächst Reliquien einließ. Fliesenlegermeister Markus Baur blieb es vorbehalten, den Altar wieder fachmännisch zu verschließen.

Dem folgte die Besprengung des Altars mit Weihwasser, die Salbung mit Chrisam und das Entzünden des Weihrauches an den vier Altarecken. Hernach wurde der geweihte Altar durch Mitglieder des Kirchengemeinderates geschmückt. Abschließend erfuhr auch noch der Tabernakel seine Segnung.

Musikalisch wurde der liturgische Teil vom Chor Da capo, Jörg Steinke (Sologesang) Dominik Kleinmann (Bläser) umrahmt.

Begeistert von den Eigenleistungen

Den Reigen der Grußworte eröffnete Architektin Antje Krauter. Sie dankte der Diözese Rottenburg-Stuttgart, Pfarrer Klaus Rennemann, dem Kirchengemeinderat und den Handwerkern für die vertrauensvolle Zusammenarbeit. Begeistert sei sie vor allem von der Eigenleistung von Mitgliedern der Kirchengemeinde gewesen, so Krauter. Als Besonderheit hob sie heraus, dass in diesem Gotteshaus vor allem die Orte der Liturgie klar zu erkennen seien.

Seitens der Katholischen Kirchengemeinde sprach Armin Geke. Er blickte stolz auf die Eigenleistungen der uneigennützigen Helfer, die sich auf einen Gegenwert von rund 50 000 Euro beliefen. Den Spagat, Altes und Neues in Einklang zu bringen, habe man nunmehr geschafft.

Baubürgermeister Thomas Weigel bezeichnete die Renovierung deshalb als gelungen, weil man den Bedürfnissen der Menschen gerecht geworden sei und weil im Baugremium alle wichtigen Vertreter der Kirchengemeinde mitgewirkt hätten.

Das Schlusswort oblag Ortsvorsteher Reinhold Baur. Er bezeichnete das "Innere" der Kirche als wichtig. Aus deren Innerstem komme etwas, das wichtig für die Menschen sei. Er schloss seine Ausführungen in der Hoffnung, dass die neu geschaffene "Gemeindeinsel" sich künftig nicht über Besucher beklagen müsse.