Teilnehmer des Deutschkurses für Bewohner der Isinger Gemeinschaftsunterkunft haben ihre Teilnahmebescheinigungen in Empfang genommen. Links auf dem Bild Jürgen Beckmann von der Kirchengemeinde und Ortsvorsteherin Sigrid Lehmann, vorne in der Mitte Lehrerin Ingrid Jensen-Bröse, dahinter Ute Sauter von der Integrationsstelle im Landratsamt. Foto: Hertle Foto: Schwarzwälder-Bote

Nach Ende des Deutschkurses in Isingen Geschenke und Blumen für Anne Rachow und Ingrid Jensen-Bröse

Von Lorenz Hertle

Rosenfeld-Isingen. Der Lohn der Mühe ist – wie könnte es in Deutschland anders sein – ein Blatt Papier, ein Zertifikat: Dieses haben diejenigen Bewohner der Gemeinschaftsunterkunft bekommen, die regelmäßig am Deutschunterricht im Gemeindehaus teilgenommen haben.

"Ich hoffe, es hilft Ihnen auf Ihrem weiteren Lebensweg", sagte Ute Sauter von der Stabsstelle Integration des Landratsamts bei der Übergabe der Bescheinigungen zum Ende des Schuljahres. Die pensionierten Lehrerinnen Anne Rachow und Ingrid Jensen-Bröse hatten den Flüchtlingen Grundkenntnisse der deutschen Sprache vermittelt. Dass dies anfangs nicht so reibungslos wie erwartet verlief, machte Jensen-Bröse deutlich: Einige der Asylbewerber seien erst gar nicht im Gemeindehaus erschienen; dies schob sie auf die "afrikanische Mentalität".

Andere lernten dafür eifrig Deutsch, so dass das Ausweichen ins Englische im Verlauf der Unterrichtsstunden immer seltener wurde. Anne Rachow, Jürgen Beckmann von der evangelischen Kirchengemeinde, Anita Hölle und andere organisierten Ausflüge mit den Flüchtlingen. Im September geht es an den Bodensee.

Ortsvorsteherin Sigrid Lehmann lobte das große Engagement von Rachow und Jensen-Bröse und machte darauf aufmerksam, dass einige der Neubürger im Herbst den Ort verlassen; eine syrische Familie ziehe nach Freiburg. "Ihr habt das Glückslos gezogen", meinte Pfarrer Johannes Kiefner zu den Flüchtlingen: Glück sei gewesen, dass beide Kursleiterinnen mehr getan hätten, als behördlich vorgesehen sei: "So ein Angebot wie in Isingen gibt es sonst nirgends." Kenntnisse der Sprache seien die wichtigste Voraussetzungen für Integration.

Die Deutschkurse sollen nach Angaben der Asylbewerber-Betreuerin Melanie Schneider-Brutschin im Herbst weitergehen, wenn auch derzeit noch unklar sei, wer die Nachfolge der beiden Pädagoginnen antritt.

Die Flüchtlinge und die Ortsvorsteherin bedankten sich bei Ingrid Jensen-Bröse und Anne Rachow mit Blumen und Geschenken.