Das Schulgebäude in Heiligenzimmern wird in Zukunft der einzige Standort der Grundschule. Archiv-Foto: Deckert Foto: Schwarzwälder-Bote

Reaktionen der beiden Ortsvorsteher nach der Entscheidung in Sachen Schulstandort

Rosenfeld (lh). Die Stimmung ist verhalten am Tag nach der Entscheidung des Gemeinderats, den Schulstandort Isingen aufzugeben.

"Für mich war das eine schwierige Entscheidung", sagt Rolf Kotz, Ortsvorsteher von Heiligenzimmern, zu dem Mehrheitsbeschluss, nach dem die kleine Grundschule ausschließlich in Heiligenzimmern ihren Sitz haben soll.

"Ich habe volles Verständnis für Isingen", sagt Kotz. Für ihn ist jetzt wichtig, Gespräche mit seiner Isinger Kollegin Sigrid Lehmann und Schulleiterin Katja Kastl aufzunehmen mit dem Ziel, die Schule attraktiver zu gestalten. "Isingen wird mit offenen Armen aufgenommen", versichert er; "die Kinder sollen sich in Heiligenzimmern wohlfühlen". Die teilweise emotionale Diskussion um den Schulstandort möchte Kotz hinter sich lassen und sich statt dessen der Zukunft der Grundschule mit dem Konzept des jahrgangsübergreifenden Lernens und kombinierten Klassen zuwenden. Dazu gehört nach seiner Meinung das, was im Heiligenzimmerner Schulhaus noch umgebaut oder hergerichtet werden muss. Während die Klassenzimmer laut Kotz in gutem Zustand sind, könnte nach seiner Vorstellung das Lehrerzimmer in den Raum unterm Dach verlegt werden, in dem bis 2011 die Verlässliche Grundschule beheimatet war. "Beide Standorte waren gut", so Kotz.

"Sehr traurig" ist die Isinger Ortsvorsteherin Sigrid Lehmann: "Das bedeutet einen Verlust von Infrastruktur." Dennoch will sie versuchen, nach dem Auszug der Grundschule "das Haus wieder mit Leben zu füllen". Sie hält daran fest: "Die Isinger Schule hätte mehr Wohlfühl-Faktor." Doch könne man sich den Fakten und Zahlen nicht verschließen. Ursächlich für Schulschließungen ist nach ihrer Ansicht "kein Schulamt oder keine Kommune", sondern die Tatsache, dass immer weniger Kinder geboren werden. Die eigentliche Entscheidung sei eine Woche vor der öffentlichen Gemeinderatssitzung hinter verschlossenen Türen getroffen worden.