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"Gläserne Produktion" in Isingen

Mehr als 30 Personen haben sich am Freitagabend an der Erkundung des Schönberghofs in Isingen im Rahmen der "Gläsernen Produktion" beteiligt. Eingeladen hatten das Landwirtschaftsamt und der Kreisbauernverband.

Rosenfeld-Isingen. Mit einer neuen Struktur findet die Reihe "Gläserne Produktion" im Kreis statt: Anstatt auf einen Aktionstag konzentriert wie in den Vorjahren, stehen fünf Betriebsführungen an unterschiedlichen Terminen an.

Der Pächter des Schönberghofs, Manfred Kränzler, stellte seinen Betrieb vor: 270 Hektar bewirtschaftet die Familie rund um den zur Fischermühle gehörenden Hof. 145 Hektar sind Ackerland. 2002 haben Kränzler und seine Frau Anke die Pacht übernommen und sich 2006 dem Produktionsverfahren Demeter verschrieben. Zum Betrieb gehören auch Grünflächen mit 900 Obstbäumen und eine Mutterkuhweide. Ziel ist es, die Kuhherde selbst ernähren zu können.

Bei der Rundfahrt zu zwei Ackerflächen stellte Manfred Kränzler den Winterweizen "Viva" vor. Dieser benötigt für sein Wachstum Frost, und etwas Unkraut im Feld ist für den Landwirt erträglich.

In der Fruchtfolge, so Manfred Kränzler, gebe es einen Rhythmus von sieben Jahren: "Der Boden versorgt die Pflanze und die Pflanze wieder den Boden", so die langjährigen Erfahrungen des Biobauers. Der Boden hat zwei Prozent Humus; wenn dieser Anteil erhöht wird, kann vom Boden mehr Kohlendioxid aufgenommen und ein Beitrag zur Verbesserung des Klimas geleistet werden.

An einer weiteren Ackerfläche stand Dinkel der Sorte "Oberkulmer Rotkern" im Mittelpunkt der Betrachtung. Kränzler erläuterte auch an diesem Feld, dass die Klimaerwärmung bereits deutlich zu spüren sei: Extreme Wetterausprägungen nähmen zu.

"Die neuen Herausforderungen in der Landwirtschaft müssen angenommen werden", sagt der überzeugte Biobauer deshalb: "Durch Vielseitigkeit kann aufkommenden Problemen wie neuen Krankheitserregern begegnet werden."

Weiter stellte Manfred Kränzler einen Teil seines Maschinenparks vor. Sowohl der Striegel, ein Gerät zur Unkrautbekämpfung und Bodenlockerung, als auch die Sämaschine würden auf neun Meter Breite ausgefahren. Dadurch seien weniger Fahrspuren auf dem Acker notwendig. Der Reifendruck könne von zwei auf 0,7 bar reduziert werden, um den Druck und die Verdichtung des Ackerbodens zu minimieren.

Brot wird verkostet

Auf dem Schönberghof können 1300 Tonnen Getreide in mehreren Silos gelagert und verarbeitet werden. In einem Dinkelschäler werden in einem anspruchsvollen Verfahren der Dinkel zur weiteren Vermarktung vorbereitet. Sowohl Kern als auch Mehl gehen direkt in die Bäckereien zur Verarbeitung.

Abschließend konnten die Teilnehmer der Hofexkursion auch das Endprodukt kennenlernen: Verschiedene Brotsorten standen zur Verkostung bereit.