Sandra Hehrlein interviewt einen Schüler in der Festhalle. Im Theaterstück "Total vernetzt und alles klar!?" beschäftigt sich das Theater "Q-rage" mit Jugendlichen, die ihre Smartphones und Computer exzessiv nutzen. Foto: Hertle Foto: Schwarzwälder-Bote

Prävention: Theater Q-rage führt das Stück "Total vernetzt" über Folgen des Umgangs mit Medien auf

Spaß hat Henrik daran, zu zocken und heimlich Videos mit seinem Smartphone aufzunehmen und weiterzuschicken. Seine Schwester Lisa chattet am PC mit einem Unbekannten – bis beide die Folgen zu spüren bekommen.

Rosenfeld. Einen Erziehungsauftrag verfolgt das Ludwigsburger Theater "Q-rage" mit seinem Stück "Total vernetzt und alles klar!?", das am Donnerstag rund 150 Schüler der Klassenstufen 5 bis 7 der Gemeinschaftsschule Kleiner Heuberg und des Progymnasiums in der Festhalle gesehen haben: Sandra Hehrlein und Jörg Pollinger wollen Jugendliche darüber aufklären, dass es nicht ungefährlich ist, beispielsweise heimlich Videos von Mitschülern oder Lehrern aufzunehmen und weiterzuschicken. Noch mehr gilt dies für Gewaltdarstellungen oder Pornos. Sie warnen auch vor "Cybermobbing" und davor, wie leicht es ist, im Netz unter einer falschen Identität aufzutreten. Helge Martelock vom Jugend- und Kinderbüro Rosenfeld hatte gemeinsam mit den Schulleitungen das Theater-Duo samt Techniker eingeladen.

Aus einer Spielszene, als Henrik seine Schwester filmte und das Video anschließend trotz deren Bitte nicht löschte, sprang Sandra Hehrlein in die Rolle der Moderatorin, die den Mädchen und Jungen die möglichen Folgen eines zu sorglosen Umgangs mit Bildern und Videos erläuterte. Das kann bis zu einer Strafanzeige führen, und das Handy oder Smartphone kann als Beweismittel beschlagnahmt werden. Später im Stück wird Henrik, der gerne Ego-Shooter-Games spielt, zum Gespött der Schule, nachdem ein Bild von ihm in betrunkenem Zustand aufgetaucht ist.

Olivia konnte in einem Quiz die Frage richtig beantworten, ob das Aufnehmen und Weiterleiten von Gewaltvideos strafbar ist oder nicht.

Hehrlein und Pollinger unterbrachen immer wieder die Spielhandlung. Sie stellten den Schülern Fragen, etwa wie lange sie täglich surfen, chatten oder am Computer "zocken". Diesmal verzichteten sie darauf, auch noch Experten wie etwa Polizeibeamte in Sachen Computer und Smartphone hinzuzuziehen.

Manche Zuschauer, auch Martelock und einige Lehrer, empfanden die ausführlichen Wortbeiträge des Duos und die Unterbrechungen des Stücks als zu ausufernd.

Ute Hausch, der Rektorin der Gemeinschaftsschule, war es wichtig, das Thema Nutzung von Medien aufzugreifen, da zahlreiche Gemeinschaftsschüler Smartphones besitzen und zum Teil stundenlang nutzen. Sie sah das interaktive Theaterstück unter dem Gesichtspunkt Prävention.