Ein Prosit auf die Fasnet: Bürgermeister Thomas Miller (links) stößt im Sitzungssaal mit den Narren an. Fotos: Hertle Foto: Schwarzwälder-Bote

Narren stürmen das Rosenfelder Rathaus. Von Biene Maja bis zu Zebra und Tintenfisch alles da.

Rosenfeld - Während sich die Bediensteten im Rosenfelder Rathaus das ganze Jahr über mit eher trockenem Stoff befassen, dürfen sie einen Tag lang über die Stränge schlagen: Am "Schmotzigen" sind die Narren zu Besuch.

Allerlei Tiere tummelten sich im Sitzungssaal: Das Team des Bürgerbüros wählt jährlich die Kostümierung aus. So verwunderte es nicht, dass Bürgermeister Thomas Miller in Gelb-Schwarz als der "Chef im Bienenstock" auftrat und Bauhofleiter Wilhelm Knaisch als Bock und Gärtner zugleich. Aber auch Zebras und ein Tintenfisch tummelten sich im Sitzungssaal.

Schnell füllte sich der Raum mit gut gelaunten Hästrägern. Alle närrischen Gruppierungen waren präsent – vom Rosenfelder Narrenverein mit seinen Wei-Berg-Hexa und Neune-Glöckle über die Heiligenzimmerner Harzklumpen bis zu den Molkekär-Kälble Isingen und den Liacht-Hexa aus Täbingen.

Unter den Klängen der Guggenmusik begannen alle bald zu tanzen und zu schunkeln, gestärkt vom reichhaltig bestückten Buffet im Sitzungssaal, bis Mario Dettling energisch um Ruhe bat und mitteilte, dies sei sein letzter Auftritt als Zunftmeister der Narrenzunft Harzklumpen. Er sprach in seiner der Fasnet gemäßen Rede an, was die Rosenfelder im vergangenen Jahr so bewegt hat, sei es die Lage der Gastronomie im "Städtle", sechs Millionen Euro für den Umbau des Schulzentrums – "Holz kommt innen heraus und außen wieder drauf" –, die "lange Leitung" zur Balinger Kläranlage oder Tablets für die Stadträte, "hoffentlich nicht zum Spielen". In den Beiträgen der anderen Redner tauchten Dinge auf wie schnelles Internet per Glasfaserkabel, Umbauten von Hallen, kaputte Straßen und die Präsentation der neuen Stadtbroschüre auf der CMT.

Nun hat Bürgermeister Miller über die Fasnet sein Amt verloren. Laut dem närrischen Gesetz haben Rechnungen und Mahnungen bis Aschermittwoch zu unterbleiben, und nicht mehr fahrtüchtige Narren müssten mit städtischen Dienstwagen nach Hause chauffiert werden.