Plädoyers für die Vorzüge eines Schulstandorts im jeweiligen Ortsteil: Ortsvorsteherin Sigrid Lehmann (Isingen) ... Foto: Ungureanu

Rosenfelder Gemeinderat fasst nach längerer Diskussion mehrheitlichen Beschluss für Standort Heiligenzimmern.

Rosenfeld - Heiligenzimmern bleibt vorerst einziger Standort der Grundschule Heiligenzimmern-Isingen. Das hat der Gemeinderat gestern mit elf Ja- und fünf Nein-Stimmen mehrheitlich beschlossen. Rund 100 Eltern und die Lehrer der Schule verfolgten die Diskussion in der Sporthalle.

Bürgermeister Thomas Miller erinnerte daran, dass der Gemeinderat die beiden Grundschul-Standorte besichtigt und nach unterschiedlichen Gesichtspunkten auf einer Skala von eins bis drei bewertet hatte: "Heiligenzimmern hatte am Ende einen Punkt mehr." An diesem Abend gelte es, eine Entscheidung zu treffen, "die nicht leicht fällt".

Schulrat Hans-Joachim Kopf verwies auf die Kriterien, die bei einer Standortentscheidung berücksichtigt werden: Schülerzahlen, Aufsichtspflicht sowie Qualität des Unterrichts. Mindestens 16 Schüler würden laut Organisationserlass des Ministeriums benötigt, um eine Klasse zu bilden. In Klassenstufe eins sind lediglich neun, in Klassenstufe vier 14 Schüler angemeldet. Ab Herbst wird es voraussichtlich nur noch acht Abc-Schützen aus Heiligenzimmern und fünf aus Isingen geben. "Im nächsten Schuljahr hat die Schule nur noch drei Klassen", sagte Kopf

Ortsvorsteher Rolf Kotz stellte die Vorteile des Standorts Heiligenzimmern dar und bat, eine "Entscheidung zum Wohl der Kinder" zu treffen. Ortsvorsteherin Sigrid Lehmann warb hingegen für die "kleine, heimelige Dorfschule" in Isingen, in der man sich wohlfühlen könne und bat das Gremium, dem Beschlussvorschlag der Verwaltung nicht zu folgen, sondern für Isingen zu stimmen.

Tatsache ist: Beide Standorte sind geeignet. Eine "Luxus-Situation", wie Gemeinderätin Gabi Bihr bemerkte. Gemeinderat Volker Seibel, der auch geschäftsführender Schulleiter der Rosenfelder Schulen ist, schlug ein "Interim" von zwei Jahren vor. Sprich, beide Standorte vorerst beizubehalten, bis geklärt sei, ob, und wenn ja, wie viele Schüler aus Isingen und Heiligenzimmern in die Ganztagsschule nach Rosenfeld kommen werden. Danach könne man über den Grundschulstandort entscheiden. Auch Gemeinderat Hans Leidig plädierte für eine langfristige Entscheidung: eine zweijährige Übergangsphase, in der eine Arbeitsgruppe gegründet werden sollte. Und Gemeinderat Klaus May schlussfolgerte, dass es noch viele Fragezeichen gebe. Sogar eine zusätzlichen Betreuungskraft wurde erneut ins Gespräch gebracht, die von der Stadt finanziert werden müsste. Der Heiligenzimmerner Ortsvorsteher konterte, er habe das Gefühl, im falschen Film zu sein: Es gebe keinen Grund, erneut in eine Diskussion einzusteigen, die eigentlich abgeschlossen sei. Nachdem das Gremium den Standortbeschluss gefasst hatte, galt es noch, zu den außerplanmäßigen Investitionen, die durch die Schulzusammenlegung entstehen, einen Grundsatzbeschluss zu fassen. Er erfolgte bei nur zwei Enthaltungen mit großer Mehrheit.